Weihe

«In der Gemeinde von Antiochia gab es Propheten und Lehrer …. Als sie zu Ehren des Herrn Gottesdienst feierten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Wählt mir Barnabas und Saulus zu dem Werk aus, zu dem ich sie mir berufen habe. Da fasteten und beteten sie, legten ihnen die Hände auf und liessen sie ziehen.» (Apg 13,1-3)

 

Alle Getauften und Gefirmten sind berufen, den Dienst Jesu Christi in der Welt weiter zu tun. Man spricht hier vom allgemeinen Priestertum. Darüber hinaus gibt es in unserer Kirche zudem das Weihepriestertum. Den vom Bischof durch Auflegung der Hände geweihten Priestern ist die Feier der Sakramente (mit Ausnahme der Weihe) vorbehalten. Dabei handelt der Priester nicht aus sich selbst sondern «in persona Jesu Christi». Christus selber handelt, wenn ein Priester seinen diesbezüglichen Dienst tut.
Eine niedrigere Weihestufe bildet jene des Diakons. Ursprünglich hauptsächlich für soziale Aufgaben innerhalb der kirchlichen Gemeinschaft und auch darüber hinaus in den Dienst gestellt (Apg 6,1-6). Heutzutage stehen sie unter anderem im Dienst als Taufspender, als Leiter kirchlicher Trauungsfeiern sowie im Predigtdienst. Es gibt in unserer Kirche ständige Diakone, die in der Regel verheiratet sind, sowie Diakone, welche auf dem Weg zum Priestertum sich befinden.

Auf allen drei Weihestufen wird das Sakrament innerhalb einer Eucharistiefeier traditionell durch die schweigende Handauflegung eines oder mehrerer Amtsträger und durch das Weihegebet gespendet. Neben der Salbung mit Chrisam bei der Bischofs- oder Priesterweihe kommen weitere Symbole hinzu:
– beim Diakon das Überreichen des Evangeliars,
– beim Priester die Überreichung von Brot und Wein für die Eucharistiefeier,
– beim Bischof die Überreichung des Evangeliars und der Insignien (Mitra, Stab und Ring).
Die Spendung des Weihesakraments ist dem Bischofsamt vorbehalten.

Den Getauften, Gefirmten und speziell auch den Geweihten – allen gilt der Auftrag und die Sendung Jesu, ihren Beitrag zu leisten, dass durch ihr christliches Leben, geprägt von glaubwürdiger Gottes- und Nächstenliebe der göttlichen Verheissung Ausdruck verliehen wird: «Sei gewiss, ich bin bei dir…!»