Indonesischer Gottesdienst in Rütihof

Indonesischer Gottesdienst in Rütihof

Im der Horizonte-Ausgabe vom 24. Februar ist zu lesen, dass anfangs März in der Josefskapelle eine Eucharistiefeier in indonesischer Sprache stattfindet. Was hat es mit diesem Gottesdienst auf sich?

Vielfältig und tolerant – Indonesien ist ein Inselstaat, der für seine vielen Ethnien, Sprachen und Kulturen bekannt ist. Das Land zeichnet sich durch eine lange Tradition von Glaubens- und Religionsfreiheit aus und ist ein Musterbeispiel für interreligiöse Harmonie und Aufgeschlossenheit. Die römisch-katholische Kirche in Indonesien ist eine von sechs anerkannten Glaubensgemeinschaften. Bei den anderen handelt es sich um Islam, Protestantismus, Hinduismus, Buddhismus und Konfuzianismus. Der Anteil der katholischen Gläubigen entspricht in etwa drei Prozent der Bevölkerung des Landes.

In der Schweiz wohnen einige Seelsorger aus Indonesien; aktuell gibt es insgesamt acht indonesische Pfarrer. Drei davon sind den Steyler Missionaren (eigentlich Societas Verbi Divini/SVD: lateinisch für «Gesellschaft des Göttlichen Wortes») zugehörig; die weiteren fünf sind Reverendus Dominus/RD. Sie wechseln sich untereinander ab, die Gottesdienste zu führen. Diese finden in verschiedenen Kirchen und Kapellen statt, je nachdem, wo der Pfarrer wohnt (z.B. in Eiken, Kirchdorf, Nussbaumen, Steinhausen und Solothurn) oder wo Teilnehmende aktiv in kirchlichen Gruppierungen sind. Im Falle von Rütihof ist dies Frau Iin Elimin, ein geschätztes Mitglied der Kerngruppe (entspricht Pfarreirat) Rütihof.

In der Schweiz gibt es seit 2015 Gottesdienste in indonesischer Sprache. Die Gebete, die Bibellesung und der Gesang werden auf Indonesisch abgehalten. Normalerweise besuchen zwischen 30 und 60 Personen diese Feiern, die pro Jahr ca. 5- bis 6-mal an den unterschiedlichen Orten zelebriert werden. Es finden manchmal auch andere gemeinsame Anlässe statt, z.B. Rosenkranzgebete oder Gedenkgottesdienste.

Die indonesische Gemeinde ist keine offizielle bzw. registrierte Gruppierung in der Anderssprachigenseelsorge (wie z.B. die Missionen für Albanisch-, Italienisch-, Portugiesisch-, Spanisch- oder Polnischsprachige). Dafür ist die Zahl der Gemeindeangehörigen schlichtweg zu niedrig. Das Ziel der gemeinsamen Feiern in indonesischer Sprache ist es, den Zusammenhalt innerhalb der indonesischen katholischen Gemeinschaft in der Schweiz zu stärken: Die Menschen können ihren Glauben in vertrauter Religiosität in ihrer Muttersprache und mit eigenen kulturellen Traditionen leben. Und auch der gesellschaftliche Teil darf nicht zu kurz kommen − nach jedem Gottesdienst gibt es einen regen Austausch der Teilnehmenden bei einem gemütlichen Apéro und leckerem indonesisches Essen.

Eucharistiefeier vor der Mariengrotte in Eiken (Mai 2023)

Ein herzliches Dankeschön an Iin Elimin, Stefanus Wolo Itu und Indrawan Poetranto, welche die Hintergrundinformationen zu diesem Beitrag geliefert haben.