zäme ässe

zäme ässe

Ungewohnt viele Fahrräder stehen an diesem Donnerstagabend vor dem Chorherrehus. Dieses Bild bietet sich dem aufmerksamen Beobachter alle zwei Wochen – nämlich dann, wenn unsere Pfarreien zum «zäme ässe» ins Chorherrehus in Baden einladen.

Mittlerweile seit fast einem Jahr besteht dieses Angebot – welches sich vor allem an armutsbetroffene Menschen aus unserer Region richtet: Alleinerziehende, Asylsuchende, Seniorinnen und Senioren und Familien. Obwohl für uns schwer vorstellbar, leben auch in unserer unmittelbaren Nähe Personen, für die es keine Selbstverständlichkeit ist, dass sie jeden Tag genug zu essen auf den Tisch bekommen. In den meisten Fällen steht der finanzielle Aspekt im Vordergrund. Armut hat aber auch eine andere Komponente: Arm an zwischenmenschlichen Kontakten und Beziehungen. Es kommen Menschen zum «zäme ässe», die einsam sind und an diesem Abend die Möglichkeit für ein kurzes, aber regelmässiges geselliges Miteinander erhalten.

Pro Abend kümmert sich ein Team von sechs bis acht freiwilligen Helfern um seine Gäste. Für eine kurze Zeit können die Menschen den Alltag hinter sich lassen: Einfach nur sein, sich bedienen lassen, ein feines und reichhaltiges Menu geniessen. Dass es sich bei unserem Angebot um ein Bedürfnis handelt, davon zeugt der Saal, der fast bis auf den letzten Platz gefüllt ist. Viele der Anwesenden kommen nach Möglichkeit immer. Das Abendessen kostet einen symbolischen Beitrag von einem Franken. Wer kann, darf auch mehr ins bereitgestellte Kässeli tun. Es gibt immer einen Salat zur Vorspeise, der Hauptgang richtet sich nach der Saison, und auch etwas Süsses zum Schluss darf natürlich nicht fehlen.

Übrigens: Essensreste, die nach diesem Abend hätten entsorgt werden müssen, hat es noch nie gegeben – für alles gibt es dankbare Abnehmer.


Wenn Sie dieses Angebot unterstützen möchten oder Fragen dazu haben, steht Ihnen Cornelia Haller, c.haller@pfarreibaden.ch, oder unter Tel. 056 222 00 54, gerne zur Verfügung.