Viele verschiedene Frauenstimmen

Viele verschiedene Frauenstimmen

Bericht zur Generalversammlung des Frauenbundes Baden-Ennetbaden


Am 19. Februar 2024 lud der katholische Frauenbund Baden-Ennetbaden seine Mitglieder zur jährlichen ordentlichen Generalversammlung in den Saal Roter Turm in Baden ein.

Lesen Sie dazu den Bericht von Roswitha Doppler:
«Viel verschiedene Frauenstimmen tönen dir schon von der Treppe hinunter zum Saal des Roten Turms entgegen, farbig, bewegt; fast wie ein See mit leichtem Wellengang. Ebenso bunt triffst du eine erstaunlich grosse Zahl Frauen im Gespräch an, mischst dich unter sie und bist sofort Teil davon. Es ist GV! Die jährliche Generalversammlung lockt viele zur Teilnahme an.

Schon am Tag davor, Sonntag, 19. Februar, feierten wir zusammen mit Ella Gremme, Präses des Vereins, den Gottesdienst zum Ende des Vereinsjahres, quasi als Vorbereitung auf den heutigen Abend. Im Römerbrief finden sich 21 Mahnungen des Apostel Paulus (Ella hat sie für uns gezählt!)  zu einem guten Leben in der Gemeinschaft – gerichtet «an all die Geliebten Gottes in Rom». Ella zeigt auf, wie sehr diese Sätze uns hier und heute noch genauso betreffen wie die junge Christenschar von damals. Hier nur drei davon:

Eure Liebe soll aufrichtig sein.
Übertrefft euch gegenseitig an Wertschätzung.
Segnet die Menschen, die euch verfolgen.

Herausfordernd! – Solches ist täglich zu üben, vielleicht sogar im Laufe der Generalversammlung. – Wir verfolgen uns natürlich nicht, sind aber natürlicherweise nicht immer gleicher Meinung.

Um 18 Uhr, eine Stunde früher als üblich, begrüsst Präsidentin Gisela Zinn im Namen des Vorstandes die zahlreichen Mitglieder. Wie immer werden auch ein paar Gäste willkommen geheissen.   

Ein besonderer Gast: Claudio Tomassini, Pfarreiseelsorger und Gemeindeleiter von Baden-Ennetbaden seit anfangs Jahr. Schön, dass er hier ist! Einige lernen ihn erst heute Abend kennen. Er weilt unter uns anstelle von Ella Gremme, die leider aus familiären Gründen fehlen muss. Claudio sitzt zwar am äussersten Rand der Gesellschaft, wird aber durch seine intensive Präsenz im nu Teil unserer Gemeinschaft. Als Geschenk liest er uns konzentriert und mit grosser innerer Anteilnahme ein Gebet von Andrea Schwarz vor: Unsere Zeit in deinen Händen. Hier ein Teil daraus:

Tage liegen hinter uns – Tage liegen vor uns – Geschenk des Lebens
nicht selbstverständlich – die Lebenszeit
du rufst uns heraus – du öffnest die Zeit – vertraust uns Minuten und Stunden an
hilf uns – dass wir behutsam und liebevoll
sorgsam und behütend – mit der Zeit umgehen
keine Stunde kehrt zurück
lass uns die Zeit nutzen – aber uns nicht von ihr gefangen nehmen
lass uns die Zeit verschenken – aber nicht verschleudern
lass uns die Zeit geniessen – uns aber nicht in ihr verlieren.

Die Suppe zu Beginn war im Einladungstext zwar angekündigt, überraschte und erfreute uns aber doch sehr: reichhaltig, nährend, einfach köstlich, Leib und Seele schmeichelnd! Danke der Suppenkünstlerin Gisela! Wegen dieser Suppe hat die GV eine Stunde früher begonnen; da gibt’s nichts dagegen einzuwenden.

Der Jahresbericht 2023 wird uns in Foto und Text gross auf der Leinwand präsentiert und zeigt uns wieder einmal mehr das reichhaltige und vielfältige Angebot, das die Vorstandsfrauen für uns ersonnen haben. Diese Impressionen sind im Schlussteil des Heftes mit dem neuen Jahresprogramm 2024 nochmals in Bildern festgehalten; zur Erinnerung, vielleicht, um zu zweit, oder zu dritt nochmals davon zu erzählen, sich zu erinnern. – Guckt mal in die Webseite  des Frauenbundes Baden-Ennetbaden und vergesst das Archiv nicht, klickt die Bilder (bis 2018!) an und lest den Text dazu.

Interessiert hören wir danach dem Bericht der Leiterin der Strickstube Esther Lehner zu, den uns Sibylle Appert vorträgt.  Die handgestrickten Produkte verkaufen die Strickkünstlerinnen; der daraus gewonnene recht hohe Betrag wird für gute Zwecke eingesetzt. Auch die Untergruppen melden sich auf Einladung des Vorstandes zu Wort: Meditatives Tanzen, Ökumenische Lesegruppe, Seniorenturnen, Volkstanzen.  Auch ihre Leiterinnen, Leiter referieren mit Freude und Stolz über ihr Schaffen. Faszinierend, was da in Ernsthaftigkeit alles geleistet wird; wie da aber auch Beisammensein, Freundschaft, Fröhlichkeit gepflegt wird!

Der eher ernstere Teil der GV verläuft ruhig, Jahresrechnung und Revisionsbericht werden gutgeheissen. Für uns Mitglieder deshalb eine rasche Sache, für die Rechnungsführerin und Vizepräsidentin Nora Roth wie auch für die beiden Revisorinnen Eva Alther und Ljubica Opacak eher nicht.

 Die Statutenänderungen (letzte 2012) scheinen einzuleuchten, besonders die Aufhebung der Amtszeitbeschränkung für Den Vorstand. Zur Verwendung des Vereinsvermögens bei einer möglichen Auflösung des Vereins (hoffentlich nie nötig) folgt die Versammlung dem Vorschlag des Vorstandes und nicht dem Antrag eines der Mitglieder.

Marianne Binder Keller-Keller, Nationalrätin und ebenfalls Vereinsmitglied, erbittet das Wort.  Auch sie findet die Statutenänderungen gut und ist begeistert von unserem Jahresprogramm. Danach erinnert sie uns an unser berühmtes Mitglied vom Frauenbund Baden-Ennetbaden Anne-Marie Höchli-Zen Ruffinen (1923 – 2018), die sich für die Sache der Frau voll eingesetzt hat. Ebenso für die Frauenordination in der katholischen Kirche.  (Ehrendoktorat der theologischen Fakultät Freiburg).

Der Ausblick auf das Programm 2024 macht gluschtig, finde ich. Ein guter Mix von Begegnung, Wissen, Religion, Kulinarik, Unbekanntem – Sinn wie Gemüt ansprechend. Wir spüren den Willen des Vorstandes, sich an die Vorgaben der Statuten zu halten, wie unter anderem «Pflege der Gemeinschaft und der Solidarität der Frauen».

Die Präsidentin hat viel zu danken, Ihren Kolleginnen vom Vorstand, aber auch allen anderen, die in der einen oder anderen Form den Verein unterstützen; es sind mehr, als man denkt, Frauen wie Männer.

Claudio Tomassini meldet sich nochmal zu Wort, rühmt unser Vereinsleben, unseren Abend mit dem, was alles gesagt wurde. Alles wunderschön! Und dann eigentlich nur noch: «Aber Leute, diese Suppe!»

Ja, und dann die Steelband Lipsticks aus Wohlen, ganz in Pink! Sie mischen unsere ganze Frauengruppe auf. Wippend, lachend, strahlend locken sie Klänge aus ihren Steeldrums und Perkussionsinstrumenten. Ein bisschen Fasnacht, viel Karibisches, leicht, rhythmisch, pink, fröhlich! – Da bleibt nach gewisser Zeit nur eins: es kribbeln lassen, ein bisschen bewegen, langsam Hüftschwenken auf dem Stuhl – und: plötzlich tanzen sie, bald tanzen auch wir, nicht alle zwar, aber viele. Ganz nah am Dessertbuffet vorbei, das momentan noch nicht interessiert. Wir freuen uns, lächeln, feuern uns ein wenig an. Die Lipsticksfrauen freut’s, sie ermuntern uns mit ihrem Spiel: Gib dich hin, folge der Musik!

Irgendwann locken die feinen süssen Versuchungen, kreiert von tüchtigen, lieben Frauen unseres Frauenbundes. Die Musikerinnen haben genug gearbeitet, es wird ruhiger, man denkt ans Heimgehen. Diesen Moment nutzt Franziska Senn, ehemaliges Vorstandsmitglied, schnappt sich Gisela Zinn und dankt ihr im Namen der ganzen Versammlung für alles, was sie für den Frauenbund und auch sonst noch alles tut. Unsere Antwort: Riesiger Applaus.

Langsam lichtet sich der Saal. Es war besonders schön. Danke!»