Liebe Pfarreiangehörige
Das Fest der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus feiern wir dieses Jahr leider in einer aussergewöhnlichen Gesundheitskrise mit unzähligem Menschenverlust und schwerwiegenden wirtschaftlichen und sozialen Folgen. Ausgerechnet in diesem Kontext erklingt das Osterhalleluja.
Halleluja. Auch wenn das Wort in den Auferstehungsberichten nicht zu finden ist, so wird es in der Liturgie zum Erkennungszeichen des Osterereignisses. Verstummt in der Fastenzeit, meldet sich das Halleluja glorreich in der Osternacht wieder und bestimmt den Osteralltag und prägt die ganze Osterzeit
mit seiner «Marke».
Welche? Der Begriff ist ein hebräisches Kompositum, das aus «hallelu» = lobpreiset und «Ja», Kurzform des Yahweh-Namens besteht. Halleluja heisst also
übersetzt «lobpreiset Gott».
In der Bibel wird insgesamt 27mal auf dieses Wort zurückgegriffen (Psalmen und Offenbarung), um sowohl die Macht des Schöpfergottes hervorzuheben als auch sein mächtiges Eingreifen ins Menschenschicksal. Gott wird also gepriesen für seine Allmacht, die er unter Beweis gestellt hat und immer wieder stellt zum Wohl der Menschen, die er mit seinem Wort und seiner Hand erschaffen hat. Mit der Auferstehung Jesu wird dem Leben eines jeden Menschen die Ewigkeit verliehen. Darum hat die Menschheit einen guten Grund ihrem Herrn und Gott Ehre und Lob zu gebühren durch das Halleluja – Lobeswort schlechthin. Somit definiert sich das Halleluja als kompakte Hymne des Lobes und der Hoffnung.
In der Corona-Krise mag unser diesjähriges Halleluja zu Gott, Schöpfer und Erlöser weniger ein Wort des Lobes sein. Die Schöpfung ist bedroht, deren biologisches Leben ist äusserst zerbrechlich. Unser Halleluja soll wenigstens eine Ode auf die Hoffnung sein. Hoffnung, dass der auferstandene Gott auch die Normalität in unserer Welt wiederherstellen wird. Hoffnung, dass er uns einen Grund gibt, weiterhin zu hoffen, dass er das lahm gelegte Leben wiederherstellt.
Halleluja unserem Gott, Schöpfer und Erlöser des Lebens
Abbé Zacharie