Geschichte

Neuenhof, April 1886. – Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Neuigkeit im ganzen Dorf; in den Händen des Fislisbacher Pfarrers Leonz Widmer befand sich die unglaublich hohe Summe von über 60`000 Franken für die Erbauung einer Kirche zu Ehren des Heiligen Joseph in Neuenhof! Die Herkunft des vielen Geldes machte die Leute unten im Gasthaus Posthorn staunen. Des Neuenhofer Bauern Meinrad Vosers Sohn, der Johann, der in Baden als Pfarrhelfer tätig war, hatte das grosszügige Legat gemacht. Er galt als äusserst sparsam, und nun erfuhr man, dass der gottesfürchtige Mann seit seiner Priesterweihe in jungen Jahren diese grossherzige Stiftung verfolgt hatte. Durch stille Sammlungen und eine karge Lebensweise war er zu dem vielen Geld gekommen – bis zum Ende des Kirchenbaus sollte es sich um den stattlichen Betrag von gut 80`000 Franken handeln. Dank seiner Hilfe konnte ein neues Kapitel der Dorfgeschichte geschrieben werden. Am 22. Oktober 1890 konnte endlich die feierliche Kirchweihe durch Bischof Leonard Haas stattfinden.

„Kirchlich gehörte Neuenhof, das 1393 erstmals erwähnt wird, mit Spreitenbach zu der im 11. Jahrhundert gegründeten Mutterkirche Dietikon. In Neuenhof wurde 1705 eine Kapelle im Barockstil mit stuckierter Decke errichtet. 1833 erfuhr sie durch einen Anbau beträchtliche Erweiterung. 1890 konnte die neue, in neuromanischen Stil gebaute Pfarrkirche eingeweiht werden. Sechs Jahre später wurde die alte Kapelle abgerissen.“ (Badener Tagblatt vom 5. Dezember 1961).
Kirche
Die 1705 erbaute, 1834 erweiterte und 1896 abgerissene Kapelle St.Joseph mit dem Gasthof „Zum Posthorn“ im Vordergrund. Anonymer Stich, wohl kurz nach 1834.

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