Pfarreireise 2018 – Amalfiküste

Neapel, Vesuv, Amalfi-Küste und, unten links, Capri

Am 25. Mai wurden wir in Killwangen und Neuenhof vom modernen Twerenboldbcar abgeholt. Alle 42 Mitreisenden standen pünktlich bereit und so konnten wir sogar noch vor der abgemachten Zeit losfahren.

Über Bellinzona, Mailand, Bologna und Florenz ging es am ersten Tag zu unserem Etappenziel Perugia, wo wir am Abend das Hotel bezogen. Schon hier zeigte es sich, dass wir ein aufgestelltes Grüppchen waren. Beim Nachtessen wurde viel gealbert und gelacht und dank der Namensschilder konnte man sich sogar schon einige der Namen merken.

Am zweiten Tag erreichten wir Napoli, welches uns in einer informativen Stadtrundfahrt von Francesca, einer quirligen Italienerin gezeigt wurde. Auch zu Fuss durften wir einen Teil der Stadt erkunden. Von den Griechen gegründet als Neapolis „Neustadt“, wurde sie später römisches Gebiet. Heute ist es die drittgrösste Stadt von Italien. Wir wurden auf die verschiedenen Castels (Festungen) aufmerksam gemacht, gingen am ehemaligen Königssitz vorbei und sahen den Duomo San Gennaro aus dem 13. Jahrhundert, in welchem das Blut des Stadtheiligen San Gennaro aufbewahrt wird, welches 1 x pro Jahr flüssig wird. Wenn das Blut während der Zeremonie, die immer am 1. Mai stattfindet,  nicht flüssig wird so heißt es, hat die Stadt Neapel ein Jahr lang Pech. Von hier aus sahen wir zum ersten Mal den Vesuv und die Insel Capri, welche auch auf unserem Reiseprogramm standen. Am Nachmittag bezogen wir dann in Sorrento unsere Hotelzimmer. Der Weg dahin war schon vom typischen Amalifküsten – Strassenbild geprägt. Enge Strassen, zu viel Verkehr, verwinkelte Gassen, todesmutige Vespafahrer. Unser Buschauffeur Bruno hatte etwas zu kämpfen damit, aber schlussendlich kamen wir gut im Hotel an.

Am dritten Tag erkundigten wir Capri. 20’000 Besucher kommen im Sommer pro Tag auf die Insel. Die meisten von uns entschlossen sich daher, gleich am Anfang eine Bootstour um die Insel mitzumachen. Unsere Reiseleiterin Esther, eine Thurgauerin, welche schon seit über 20 Jahren in der Region wohnt, konnte uns in dieser Zeit allerlei Informatives und Interessantes zur Insel berichten. Verschiedenste Grotten, Steilküsten, schöne Villen und wilde Berglandschaften dazwischen (inklusive 2 Ziegen) prägten das Bild der berühmten Insel. Die Ziegen waren deshalb so spannend, da die Insel wahrscheinlich vom lateinischen Namen für Ziegen „capreae“, benannt wurde. Per Minibus (Augen zu und beten) ging es dann später in das  höher gelegenen Städtchen Anacapri, wo wir das Mittagsessen geniessen konnten, zum ersten Mal einen Limoncello als Abschluss erhielten und anschliessend unserer Einkaufgelüste frönen konnten. Allerdings sind die Läden eher in der oberen Preisklasse zuzuordnen.

Am nächsten Tag erkundigten wir dann per Bus die Küste. Auch hier kam die Reiseleiterin voll zum Einsatz. Rechts konnte man das Mee und die Steilküste bewundern, links die Bergterrassen mit Olivenhainen, Weinstöcken oder den typischen Orangen- und Zitronenplantagen. Und alleweil Städte, die sich wie Schwalbennester an den Berg schmiegen. Und da niemand eine Garage hat, parkieren alle Autos am Strassenrand und machen die Verkehrslage somit nicht unbedingt einfacher, aber um vieles spannender. Kein Auto ohne Beule oder Kratzer. In Amalfi gab es dann wieder einen Stopp (Parkgebühren für den Bus für eine Stunde = CHF 200.- !). Die einen machten eine Besichtigung des Domes mit, andere genossen ein feines Mittagessen, erkundigten die Altstadt oder die unzähligen Läden. Es hatte somit für jeden etwas dabei. An diesem Tag konnten wir zudem die Villa Rufolo in Ravello besichtigen, welche für Musikanlässe bekannt ist und auf deren Terrasse die Szene des Sissi-Films gedreht wurde, als sie angeblich auf Madeira war. Für einige unserer Teilnehmerinnen hat sich somit eine Madeirareise erübrigt.

Pompei und der Vesuv waren das Ziel am 5. Tag. Eine ausführliche Besichtigung der wiedergefunden Stadt mit vielen eindrücklichen Informationen durch unsere Reiseleiterin brachte uns das Leben der Römer etwas näher und zeigte auf wie abrupt der Vulkanausbruch damals das Leben von 18’000 Einwohner veränderte resp. beendete. Anschliessend gab es eine Andacht in der wunderschönen Marien-Wallfahrtskirche „Santuario della Beata Vergine del Rosario“ von Pompei. Leider verstanden die meisten die Messe, welche vorwiegend in italienisch und lateinisch gehalten wurde, nur beschränkt. Dafür konnte man umso mehr die Malereien, Verzierungen und Ausschmückungen der Kirche bewundern. Der Bus brachte uns dann zum Vesuv. Den letzten Teil durften wir zu Fuss erklimmen, wobei unsere Ausdauer etwas gefragt war und sich auch zeigte, dass gewisses Schuhwerk nicht unbedingt geeignet ist für Bimssteingeröll. Der Anblick des Kraters war allerdings die Mühe wert und auch die wunderbare Weitsicht über den Golf von Neapel und die Küste Amalfis.

Der Besuch eines Bauernhofs war am 6. Tag geplant. Ein Unfall auf einem der engen Strassen brachte uns eine Stunde Verspätung ein, aber wir haben festgestellt, dass das einfach zur Normalität in diesem Gebiet gehört. Der Bauer erwartete uns dann auch schon und wir erfuhren, wie man Olivenöl herstellt und den feinen Mozzarella macht. Ich habe noch nie so guten Mozzarella gegessen, wie ganz frisch in diesem Gebiet! Anschliessend konnten wir uns mit heimischen Lebensmittenl eindecken, Limoncello, Mozzarella, Honig, Confitüre, … Da die Bauern als Genossenschaft zusammenarbeiten, konnte man auf viele diverse Produkte zurückgreifen. Das Mittagessen an diesem Tag war in einem ganz speziellen Restaurant geplant – ein sogenanntes Agriturismo. Es kamen diverse einheimische Gerichte auf den Tisch. Eine Platte folgte der anderen, gegrilltes Gemüse, Mozzarella, Salat, Pasta usw. Am Schluss mussten sogar die besten Esser passen.

Am nächsten Tag verliessen wir die Amalfiküste und machen uns auf die Heimreise. In der Benediktiner-Abtei Montecassino machten wir noch einen Zwischenstopp. Die beeindruckende Anlage ist nicht nur baulich, sondern auch geschichtlich sehr interessant. Die Nacht verbrachten wir in Chianciano Terme in der Toskana.

Den letzten Tag verbrachten wir vorwiegend im Bus und als kleine Zugabe fuhren wir über den Gotthard, da es wieder einmal staute vor dem Tunnel. Dank vielen Stopps war die Reise aber angenehm. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Bruno, unserem Chauffeur, der seine Sache sehr gut gemacht hat und uns eine entspannte Fahrt bescherte.

Rückblickend hatten wir eine ganz tolle, abwechslungsreiche Reise. Eine aufgestellte Gruppe, schönes, warmes Wetter, gutes Essen, kompetente Reiseleiterinnen, viele neue Eindrücke und komfortable Hotels. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Werner Scherer und Claudia Schmid für die gute Organisation. Es hat wirklich alles geklappt.