Vor zwei Jahren hat der mittlerweile 86-jährige Papst Franziskus den Welttag der Senioren berufen, der in diesem Jahr am Sonntag, 23. Juli, stattgefunden hat. Dabei macht er uns deutlich und stark aufmerksam auf den besonderen Platz, die unantastbare Identität und die totale Würde von älteren Personen, die in der Konsum-Gesellschaft, in vielen Familien und Pfarreien oft an den Rand gedrängt und vergessen würden. In seinen Augen liegt der Sinn des Lebens nicht nur im Lebensalter vom Wettbewerb zwischen 25 und 60 Jahren, sondern «von der Geburt bis zum Tod». Der Papst erinnert uns daran, wie in der Bibel einige Menschen im hohen Alter eine besondere Rolle in der Heilsgeschichte gespielt haben, nicht als Konkurrenten zu jungen Menschen, sondern als Ergänzung in einer gegenseitigen Lern- und Lebensgemeinschaft. Simeon und Hanna werden in ihrem Herzen und Glauben noch verjüngt und gestärkt, als sie den neugeborenen Jesus im Tempel empfangen (Lk 2,25-27). Ohne Groll und Jammern konnte Simeon nach einem erfüllten Leben mit innerer Ruhe friedlich Abschied nehmen (Lk 2,29-33). Da liegt die Spiritualität des Alters bis heute in unserer Pfarrei. Durch Besuche, Gespräche und angepasste Gottesdienste, älteren Menschen eine Freude bereiten, sie ständig begleiten auf deren «letzte Stunde» vor der Ewigkeit Gottes. «Geschaffen hast du uns auf dich, o Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in Dir», schreibt der heilige Augustinus in seinen Bekenntnissen. Dieses Thema begleitet uns in unseren Gottesdiensten vom 17. Sonntag im Jahreskreis am 30. und 31. Juli in unseren Pfarreien Wettingen.

Euer Joseph Kalamba Mutanga