Zu Besuch bei der Bergbauernfamilie

Zu Besuch bei der Bergbauernfamilie

Ab Ostern dieses Jahres nahmen wir in den Pfarreien St. Anton und St. Sebastian Kollekten auf für eine Bergbauernfamilie. Dank grosszügigen Gaben wurde eine erfreuliche Spendensumme von 9‘695 Franken erreicht. Dafür danke ich Ihnen ganz herzlich.

Die vierköpfige, sympathische Familie empfängt mich mit grosser Herzlichkeit und Dankbarkeit für die grosszügige Unterstützung, die sie von unserer Kirchgemeinde erhält. Obwohl abgelegen vom Dorfzentrum, aber mit herrlicher Aussicht zum Lungernsee, fühlt sich die junge Familie mit ihren beiden Kindern im Alter von zwei und sechs Jahren in dieser von Natur dominierten Landschaft sehr wohl. Die Eltern schätzen es, die Kinder in einem gesunden Umfeld grosszuziehen. Das alte, baufällige Haus wurde inzwischen abgebrochen und der lichtdurchflutete Neubau neben der Scheune und dem Stall konnte bezogen werden. Beim Bauen durfte die Familie auf viel Eigenleistungen des Vaters der Frau zählen, wodurch etliche Kosten eingespart wurden. Doch die Verschuldung ist nach wie vor sehr hoch, weshalb die Bäuerin Teilzeit in der Gastronomie arbeitet. Auch ihr Mann, ausgebildeter Landwirt, ist noch in einem Halbpensum im Metallbau tätig. Dies ist für ihn eine grosse Herausforderung, wenn er bereits um fünf Uhr im Stall stehen muss. Das Jungvieh, 15 Rinder, weidet momentan unterhalb des Hofes, 15 weitere befinden sich auf einer höher gelegenen Bergwiese. Während des Sommers befanden sich die Tiere auf der auf 1‘800 Meter Höhe gelegenen Alp. Tagtäglich fuhr der Bergbauer dorthin, um sie zu betreuen. Auch wenn der Biohof nur 15 Hektaren eigenes Land aufweist, sind die Herausforderungen gross. Glücklicherweise wird das Bauernehepaar bei ihrer Arbeit oft von Verwandten unterstützt und bei der Kinderbetreuung helfen die Grosseltern mit.

Mit vielen positiven Eindrücken verlasse ich die Familie und begebe mich auf eine Wanderung dem See entlang.

Armin Zimmermann