Hoffnung. Wie man so schön sagt: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Nicht aufgeben. Nie aufgeben. Das lehrt uns die Erzählung des spektakulären Fischerfangs aus dem Lukasevangelium 5,1-11. Jesu Jünger sind verzweifelt. Eine ganze Nacht lang haben sie gefischt, das Netz hierhin und dorthin ausgeworfen, ohne Erfolg. Am Morgen treffen sie Jesus. Er bittet Simon, einen der erfolglosen Fischer jener Nacht, mit dem Boot ein Stück weit weg vom Land wegzufahren. Der Meister hat offensichtlich ein einziges Anliegen: das Wort seines himmlischen Vaters zu verkündigen. Simon gehorcht, auch wenn er sich angesichts der Müdigkeit lieber entschuldigt hätte. Es scheint, als ob sich Jesus nicht für die Sorgen seiner Jünger Interessiere. Er findet ermüdete und verzweifelte Jünger vor und erkundigt sich nicht einmal nach deren Situation. Fakt ist: er interveniert nicht sofort. Er beschäftigt sich mit dem Reich seines Vaters… ganz nach dem biblischen Wort: «Sucht zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit – alles andere wird euch dazugegeben werden“ (Lk 12,31 // Mt 6, 33). Doch wir wissen, wie die Geschichte ausgeht. Statt Leere erfahren die Jünger die Fülle. Wo die ganze Nacht die Netzte leer geblieben sind, dort drohen die Netze zu reissen. Denn die Stunde Gottes hat geschlagen, sein Moment ist gekommen.
Wie oft erleben wir ähnliche Momente der Frustration und Enttäuschung, auch im Glauben? Auch wenn der Glaube an Gott unerschüttert bleibt, so melden sich immer wieder Stimmen, die das Vertrauen in die Institution Kirche verloren haben, sie haben die Hoffnung längst aufgegeben.
Nein. Die Kirche stirbt nicht aus. Ich glaube, dass die Kirche Gottes weiterhin die gegenwärtige Phase überstehen wird, dass sie sich erneuern und wieder aufblühen wird. Ein Beispiel dafür, wie Glaube und Hoffnung Berge versetzen können, ist Bethany Hamilton. Die amerikanische Surferin verlor 2003 bei einem Haiangriff ihren Arm. Trotz dieses schweren Schicksalsschlags kehrte sie nur zwei Jahre später mit ungebrochenem Lebenswillen und Glauben in den Wettbewerb zurück. Sie zeigt uns: Lebensfreude, Entschlossenheit und Glaubenskraft überwinden jede Hürde.
Wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben. Gott wirkt weiter in seiner Kirche und wir setzten uns weiterhin für diesen Herrn ein, der uns berufen hat, ihm zu dienen in der Kirche und in der Welt.
Abbé Zacharie