Lange Nacht der Kirchen 2023 – Rückblick

Lange Nacht der Kirchen 2023 – Rückblick

Ob und wie sich die Kirchen ins gesellschaftliche Leben heute einbringen, steht als Grundidee hinter der Organisation „Lange Nacht der Kirchen“. Egal, wie das schliesslich konkret geschieht – der grundsätzliche Beitrag, den die Kirchen leisten wollen, ist die geistliche Dimension ins Leben einzubeziehen. Wer dies zulässt und praktiziert, ist auf eine besondere Art und Weise ehrlich: Man gesteht sich ein, dass man das Leben nicht selbst erschaffen hat, und dass man seinen persönlichen Horizont über das eigene Ich hinaus erweitern kann – gottwärts sozusagen.

Konkret am Freitag den 2. Juni: Um 18 Uhr läuteten die Glocken beider Würenloser Kirchen. Danach wurden die Besucher des Anlasses in der reformierten Kirche mit einer Stimmgabel zum ersten Programmpunkt begrüsst: Ein faszinierendes Improvisations-Konzert des Komponisten Martin Villiger. Dieser bezog auf sympathische Art interaktiv das Publikum in seine Spontan-Improvisationen zum Thema des Abends „Meine grösste Hoffnung“ ein. Variantenreich verwob er bekannte Melodien und Eigenkompositionen in seinem differenzierten Klavierspiel und entwickelte aus den Inputs sehnsüchtige melodisch-harmonische Reisen.

Nach einem kurzen Apéro vor der Kirche, liebevoll vorbereitet von Heinz Frischknecht und Corinne Jakob, folgte drinnen ein anregendes Zwiegespräch zwischen Pfarrerin Britta Schönberger und Tom Sommer zur Frage „Was sind unsere Zukunfts-Wünsche, wie können wir uns damit Gott nähern?“ Schliesslich habe ja der Begründer unserer Kirchen, Jesus Christus, selbst gesagt, wir sollten suchen und erwarten, dass wir finden würden. Damit wurde, wie die Rückmeldungen des Publikums zeigten, ein unerwarteter Denkprozess angestossen – die Leute sozusagen auf eine weitere Sehnsuchtreise geschickt.

Auf dem gemeinsamen Spaziergang zur besonders schön dekorierten katholischen Kirche wurde unter den Teilnehmern rege weiterdiskutiert. Dort angekommen erwarteten uns fein duftende Maiskolben, Grill-Käse und Würste von der Feuerschale nebst diversen Getränken – alles wunderbar vorbereitet von Peter Unternährer und Markus Hauser mit ihren Teams.

Um 20.45 Uhr rundete eine stimmungsvolle Taizé-Andacht den Anlass ab, welche liturgisch von Mario Stöckli geleitet und vom katholischen Kirchenchor samt Dirigent Eric Maier am E-Piano und dem Querflötisten Georg Zielinski durch Taizé-Lieder musikalisch getragen und geistlich verinnerlicht wurde.

Schliesslich traf man sich nochmals vor der Kirche zu entspannten Gesprächen bis weit in die „Lange Nacht“ hinein.

Erwin Heusser und Tom Sommer


St. Maria Würenlos

«So etwas sollten wir öfter machen» kommentierte eine Besucherin den Abend zu «Bibel und Wein» in der Kirche St. Anton. Nicht weit auseinander in den Kirchenbänken, sondern vorne sitzend an einer Tafel entstand eine lebendige Gemeinschaft. Perfekt aufeinander abgestimmt erklangen Cello und Orgel im Kirchenraum, währenddessen Wettinger Wein verkostet werden konnte. Ein Erlebnis für alle Sinne! Ein Erlebnis mit allen Sinnen war auch die Lange Nacht der Kirchen in Würenlos. Ein abwechslungsreiches ökumenisches Angebot, welche Körper, Geist und die Seele, angesprochen haben. Besonders faszinierend war das Konzert in der Reformierten Kirche von Martin Villiger als Start des Abends. Mit seinen freien Klängen nahm er das Publikum mit auf eine Gedankenreise und verschiedene Sehnsuchtsorte nach dem Motto «meine grösste Hoffnung». Nach anregenden Gesprächen mit Impulsen und Auffrischung durch einen Apéro fand das Programm in der katholischen Pfarrkirche Fortsetzung. Als Abschluss gab es eine Taizé-Andacht mit besonders schöner Dekoration und Musik durch den Kirchenchor St. Maria.

Ausklang fand die Lange Nacht der Kirchen am Feuer mit feiner Grillade. Nach Rückmeldungen und gut abgestimmtem ökumenischem Programm schreit der Anlass nach einer passenden Wiederholung. Weitere Informationen dazu im Würenloser Teil.

Marcel Mehlem und Mario Stöckli, Pfarreiseelsorger