Pater Kornelius zelebrierte am Sonntag, 22. Oktober die diesjährige Jodlermesse. Das Jodlerchörli Niederlenz hat die gut besuchte und schöne Messe mit seinem Gesang begleitet und auch anlässlich des Aperos die Anwesenden mit Stücken aus seinem Repertoire beglückt. Die Predigt von Pater Kornelius enthielt folgende Geschichte: Es war einmal ein Mann, der jeden Tag eine andere Maske trug. Er hatte eine Sammlung von Masken – für jeden Tag eine. Nie wäre es ihm in den Sinn gekommen ohne Maske aus dem Haus zu gehen, er hätte sich nackt und ausgeliefert gefühlt, bis ihm eines Nachts die Masken von einem Dieb gestohlen wurden. Der Mann war ausser sich und wusste nicht, was er tun sollte. Er wusste nicht, ob er ohne seine Masken überhaupt existieren konnte. Er ging verzweifelt aus dem Haus, rannte herum, fluchte, schrie und tobte. Er suchte die Masken überall, stundenlang, vergeblich. Also brach er irgendwann verzweifelt zusammen und weinte. Die Leute versuchten ihn zu trösten, andere liefen an ihm vorbei. Da kam plötzlich eine Frau und fragte ihn, weshalb er so weine. Er hob den Kopf und erzählte ihr, dass ihm seine Masken gestohlen worden waren und er ohne diese nicht leben könne. “ „Tröste Dich, schau mich an“, sagte sie, „ich habe von Geburt an immer mein Gesicht gezeigt. Ich lebe noch.“ Er erkannte wie schön sie war. Die Frau beugte sich schliesslich zu ihm herab, lächelnd, und trocknete ihm die Tränen ab. Und der Mann konnte das erste mal in seinem Leben eine Liebkosung auf seinem Gesicht spüren. Und die Moral? Wir können unsere Mitmenschen nicht blenden, ihnen keine Tugenden vortäuschen und hinter einer Maske unsere Fehler kaschieren. Früher oder später kommt unser wahres Wesen ans Licht. Wir sollen uns akzeptieren, wie wir sind und an unseren Fehlern arbeiten. Unsere Mitmenschen werden uns so annehmen, wie wir sind.