Zur Entstehung des Fronleichnamsfestes
Wir sind im Jahr 1246. In Lüttich, Belgien. In einem Frauenkloster lebt eine Schwester, namens Juliane. Bereits seit einigen Jahren hat sie Visionen, Träume, durch die ihr Gott etwas sagen will. Immer wieder sieht sie dabei den vollen Mond, der an einer Stelle verdunkelt ist. Und sie hört die Stimme Jesu, die ihr erklärt, dies bedeute, dass im Lauf des Kirchenjahres ein Fest fehlt, ein Fest, das die Menschen besonders zur Verehrung der Eucharistie einlädt. Diese Idee fasziniert sie immer mehr. Schliesslich fasst Juliane sich ein Herz; mit zwei Mitschwestern geht sie zu Bischof Robert von Lüttich und bittet ihn, ihm von ihren Visionen erzählen zu dürfen.
Doch der Bischof hat einen Einwand. Er meint, am Gründonnerstag wird wohl das Allerheiligste besonders verehrt. Dies müsste doch reichen. Schwester Juliane war jedoch der Ansicht, es reiche nicht Jesus in der Kirche anzubeten. Das Allerheiligste müsse durch unsere Stadt getragen werden. «Jesus soll ziehen mit uns auf unsere Strassen, dass er uns und unser ganzes Leben segnet… denn, Herr Bischof, durch seinen Leib und sein Blut hat er uns und die ganze Welt erlöst!», so Schwester Juliane.
Frohes und gesegnetes Fest
Abbé Zacharie