Allerheiligen und Allerseelen

Allerheiligen und Allerseelen

geralt, Pixabay


Allerheiligen und Allerseelen gedenken wir bei uns am gleichen Tag, weshalb wir diese als nahezu identisch empfinden.

Und das ist eigentlich gar nicht so falsch, denn beide bezeugen den gleichen Schlusssatz des Credos: Ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen, die Auferstehung der Toten und das ewige Leben. An Allerheiligen geht unser Blick mehr nach oben zum Himmel. Und an Allerseelen schauen wir eher nach unten auf die Gräber unserer Verstorbenen.

Allerheiligen ist der tröstlichste aller Festtage. An diesem Tag feiern wir die Menschen, die sich kaum etwas zuschulden kommen liessen und sozusagen schon als Heilige geboren wurden. Diese feiern wir am meisten an einem speziell ihnen gewidmeten Tag im Laufe des Jahres. An Allerheiligen stehen die ganz anderen Menschen im Mittelpunkt; die Mühseligen und Beladenen, die Kleinen und Stillen im Lande, die trotz ihrer Fehler und Schwächen auf Gott vertraut und täglich neu begonnen haben. Auch sie haben das Ziel ihres Lebens erreicht, für immer bei Gott zu sein. Dies sagt die Kirche mit dem Fest der Allerheiligen. Mit diesen Heiligen dürfen wir uns ganz besonders verbunden wissen. Jesus Christus hat jede und jeden von uns zur Heiligkeit berufen und in der Taufe heil gemacht.

An Allerseelen gedenken wir der Verstorbenen. Wir erinnern uns an jene, die wir persönlich gekannt haben, an unsere Eltern und Grosseltern, an unsere Verwandten und Bekannten. In unsere Erinnerung mischt sich Wehmut, dass sie nicht mehr unter uns sind. Für uns als Christen hat jedoch nicht die Trauer das letzte Wort, sondern die Hoffnung. Denn wir glauben: Unser Herr Jesus Christus ist uns zum Vater vorausgegangen und hat uns ein Ewiges Wohnung bereitet.  «Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! 2° Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten»? (Joh 14 1-3) Der Apostel Paulus ist voll Freude und Hoffnung, wenn er von dem spricht, was uns nach dem Tod bevorsteht: « Denn die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Kinder Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, sodass ihr immer noch Furcht haben müsstet, sondern ihr habt den Geist der Kindschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! Der Geist selbst bezeugt unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. 17° Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden». (Röm 8 14-18).

Petre Karmazichev