Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle, ich bin der Zählrahmen vor dem Pfarreiheim in Neuenhof.
Kaum jemand geht an mir vorbei, ohne die Hand auszustrecken und die Holzwürfel zu drehen, die an mir aufgereiht sind. Das macht einfach Spass. Und es gibt fast immer etwas Neues zu entdecken. Nach und nach haben all die vielen Gruppen, die in der Pfarrei aktiv sind, einen Würfel gestaltet und auf meine Stangen aufgereiht. Manche mit Bildern und Namen, manche mit flotten Sprüchen und manche auch auf eine ganz spezielle Art und Weise: aufgeklebt und eingebrannt und gedrechselt. Ja, kreativ seid ihr, das muss man euch lassen. Und echt viele seid ihr. Jüngere und Ältere.
Anfangs hätte ich gar nicht gedacht, dass ich so voll werde. Tja, ich habe euch unterschätzt.
Aber jetzt ist es gut. Es muss ein bisschen Platz bleiben zwischen den Klötzen. Sonst kann man sie gar nicht mehr drehen und schieben. Dann kann man nicht mit mir rechnen. Und darum soll es doch gehen, habe ich verstanden, durch euer Jahresmotto. Durch mich wollt ihr etwas davon ausdrücken. Etwas zeigen. Vielleicht sogar etwas merken, was euch selbst vorher gar nicht so klar war. Dass ihr viele seid. Dass ihr berührbar seid. Dass ihr euch in Bewegung bringen lasst. Dass ihr keine Angst vor Veränderung habt. Dass ihr immer jemand neben euch habt. Dass ihr ganz verschieden und doch Teil eines grösseren Ganzen seid. Dass man mit euch rechnen kann. Und dass, wenn man mit euch rechnet, eins plus eins drei ergibt.
Meine drei Längsbalken, die Himmel und Erde verbinden, sind farbig geworden. Das, was den grösseren Rahmen ausmacht, das was trägt, hat Farben. Gottesfarben. Blau und grün verbinden mit der schöpferischen Kraft Gottes. Rot und gelb mit der liebe- und hingebungsvollen Kraft Gottes. Und violett und pink mit der begeisternden Kraft Gottes. Dreimal eins.