Reisebericht „in memoriam Juan Sanchez“ – ROM

Reisebericht „in memoriam Juan Sanchez“ – ROM

Am 29. September machten sich 11 Personen nach Rom auf, wo sie 5 spannende und informative Tage verbringen durften.

Am Flughafen Rom wurden wir von unserem Reiseleiter Daniel abgeholt. Er begleitete uns kompetent und freundlich während der ganzen Zeit  in Rom. Er organisierte die Fahrgelegenheiten, die Restaurants, Tickets etc. Jedes Anliegen wurde schnell und gekonnt gelöst.

Erst ging es zu den Katakomben St. Calixtus. in welchen die frühen Christen ihre Toten beerdigten. 5 Stockwerke tief, über 20 Km wurden Grabnischen in den Tuffstein geschlagen zum Teil künstlerisch verziert mit Mosaiken und Fresken. Später wurden die Katakomben zum Wallfahrtsort und es kamen Statuen und Säulenverzierungen dazu. Vor ca. 50 Jahren mussten die Gebeine verlegt werden, da Touristen immer wieder «Andenken» mit nach Hause nahmen.

Nun lernten wir Alessandra kennen, eine Kunsthistorikerin, welche uns die Geschichte und Kunst Roms auf lustige und gekonnte Art vermittelte, angefangen bei der Pauluskirche, in der die Gebeine vom hl. Paulus liegen. Eine Besonderheit der Kirche sind die 265 Bildnisse der bisherigen Päpste. Die Kirche ist wunderschön, gross, offen und wie es früher üblich war, ohne Sitzgelegenheit. Na ja, es gibt Plastikstühle, aber die sind nicht wirklich passend.

Am Nachmittag besichtigten wir das Stadtzentrum mit dem Trevi-Brunnen, der spanische Treppe, die eigentlich ganz anders heisst, dem Pantheon mit der ältesten Kuppel Europas, der Santa Maria sopra Minerva und der Piazza Navona. Zu jedem Bauwerk wusste Alessandra eine spannende Geschichte über dessen Bedeutung oder Entstehung oder Legenden, welche sich darum ranken.

Am Abend kamen wir müde in unserem Hotel an, das nicht weit vom Vatikan gelegen ist.

Das Vatikanmuseum war dann am nächsten Morgen unser erstes Ziel. Die Menschenmenge ist enorm, aber als Gruppe geniesst man gewisse Vorteile. Es gibt so viel zu sehen und unter der Anleitung von Alessandra entdeckte man auch Details, die einem nie aufgefallen wären. Wir bestaunten die Sixtinische Kapelle und hörten die Geschichte von Michelangelo, der die berühmte Decke malte. Anschliessend waren wir im Petersdom und den Kellergewölben, der Ruhestätte vieler Päpste.

Am Nachmittag wurde dann die Basilika Maria Maggiore besichtigt, welche berühmt ist für ihre Mosaike, die auch heute noch in wunderschönen Farben leuchten. Auf der Scala Santa, den heiligen Stufen, betet man auf Knien um wichtige Anliegen, während man 28 Stufen hoch“steigt“. Die meisten aus unserer Gruppe nahmen allerdings die Nebentreppe.

Der dritte Tag war mehr dem alten Rom gewidmet. Wir sahen das Kolosseum und vernahmen seine bewegte Geschichte, welche übrigens nichts mit Nero und seiner Christenverfolgung zu tun hat. Das Bauwerk wurde erst nach seinem Tod fertiggestellt. Den Namen hat es allerdings indirekt von Kaiser Nero, hatte dieser doch eine Statue (ein Koloss) aufgestellt, hinter welchem das Kolosseum erstellt wurde. Nachdem wir noch den Triumphbogen des Titus bestaunt hatten, ging es ins römische Viertel und eingebettet darin findet man die Basilika SS Cosma e Damiano. Cosma und Damiano waren ein Zwillingspaar, welche als Ärzte tätig waren. Die Kirche verfügt über ein wunderschönes Hauptmosaik, eine tolle Holzdecke und ein mittelalterlicher Osterleuchter. Sehr gut zu sehen sind diese, weil der Fussboden einmal um einige Meter angehoben wurde und entsprechend die Decke für Kirchenverhältnisse relativ niedrig ist. Des Weiteren sahen wir an diesem Tag die Kirche S. Pietro in Vincoli. Von aussen unauffällig, beinhaltet sie innen als Relikt ein Paar Ketten, mit welchen Petrus im Verlies angekettet gewesen sein soll. Spektakulär ist auch das Grabmal von Papst Julius II mit der berühmten Mosesstatue, geschaffen durch Michelangelo.

Am Mittwoch war der Morgen der Papstaudienz gewidmet. Es ist schon ergreifend, wenn man mit tausenden Gläubigen aus der ganzen Welt auf den Papst wartet und er dann winkend und lachend auf dem Papstmobil an einem vorbeifährt. Anschliessend gab es eine Lesung (in verschiedenen Sprachen), eine Predigt durch den Papst mit Kurzübersetzung an alle und dann die Verabschiedung und den Segen. Was mir an Ruhe und Gebet in den grossen, prächtigen und oft auch überlaufenen Kirchen gefehlt hat, habe ich lustigerweise draussen auf einem Platz innerhalb von tausenden Menschen gefunden.

Am Nachmittag waren wir frei, Rom auf eigene Faust zu erkunden. Es wurden weitere Bauwerke erkundet, gut gegessen, geshoppt, Fotos gemacht etc. Am Abend gab es beim feinen Nachtessen viel zu erzählen.

Am Donnerstag war schon unser letzter Tag in Rom. Wir erkundeten das Viertel auf der rechten Seite des Tibers. In der Kirche Santa Maria in Trastevere wird deutlich, wie viele Kunstwerke des alten Roms benutzt wurden, um anschliessend Kirchen und andere Gebäude damit zu bauen. Keine Säule ist gleich. War die gefundene Säule zu kurz, baute (oder suchte) man einfach einen höheren Sockel. Die Wandfriese um die Türen sind alle unterschiedlich, die Wände schmücken Kunstwerke aus allerlei Quellen. Alles wurde irgendwie wiederverwertet und ergibt nun ein schönes und spannendes Gesamtkunstwerk. Die Bodenmosaike wurden aus rotem Marmor aus Ägypten und gelben Marmor aus Griechenland hergestellt, der zu Römerzeit abgebaut wurden. Als die Kirche gebaut wurde, waren diese Marmorquellen schon versiegt. Der Mosaikboden der Sixtinischen Kapelle wurde übrigens auch aus diesen Marmorsteinen hergestellt. Anschliessend hörten wir die Geschichte der Tiberinsel und besichtigten des ehemaligen Ghetto (Judenviertel) Roms. Und dann ging es auch schon wieder nach Hause, um viele Eindrücke und Geschichten reicher.

Ein herzliches Dankeschön an Werner Scherer, welcher die Reise geplant hat. Es war genial. Und sollten Sie je nach Rom kommen, so kann ich Alessandra und Daniel als Reiseleiter und Führerin wärmstens empfehlen.

Denise Müller

Ich habe eben realisiert, dass es aussieht, wie wenn es keine Menschen in Rom gibt… daher finden Sie untenstehend noch einige Fotos mit Leuten drauf. Leider sind meine Fotos nicht so scharf wie die von Herrn Scherer