Fronleichnam, aus dem Mitteldeutschen «fron» (Herr) und «lichnam» (lebendigen Leib) entspricht dem ursprünglichen lateinischen Namen des Festes «festum corpus domini» und bedeutet übersetzt «Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi». An Fronleichnam verehren wir Gläubigen die heilige Eucharistie – die Umwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi. Das Fest soll an das letzte Abendmahl von Jesu mit seinen Jüngern erinnern. Die Prozession, die mit Fronleichnam einhergeht, verleiht dem Fest einen besonderen Charakter und versinnbildlicht gelebtes Christentum. Fronleichnam symbolisiert am Ende des Osterfestkreises den christlichen Lebensvollzug und, am Ende des Lebens, das Streben nach dem ewigen Vater. Die geweihte Hostie wird als Leib Christi durch die Strassen getragen. Über dem Geistlichen ist ein Baldachin gespannt, die Gläubigen folgen ihm mit Fahnen und Blumen. Die Prozession durch die Strassen des Dorfes oder der Stadt wird von Kirchengesang begleitet und hält an bestimmten Stationen, die mit Altare und bunten Blumenteppichen geschmückt sind, für das Innehalten und das Sprechen von Gebeten.