Kein virtuelles Fest

Nein. Weihnachten ist kein virtuelles Fest, wie zum Beispiel ein Treffen zwischen Facebook-Freunden, die sich physisch nie begegnet sind.  An Weihnachten macht sich Gott in Menschengestalt sichtbar. Es wird ein Familienfest gefeiert, an dem sich Gott und Mensch treffen um den schönen Moment des Miteinanderseins in vollen Zügen zu geniessen.

Gott macht sich präsent im Leben des Menschen. Er ist, war und wird immer da sein, mitten unter den Menschen aller Kulturen und Nationen. Er ist da und teilt unser Schicksal. Wie die Schrift sagt: Der Gott, der sich in Jesus Christus geoffenbart hat, war den Menschen in allem gleich, ausser der Sünde. Dass Gott zu uns Menschen kommt, ist der Beweis, dass er um die Sorge des Menschen weiß. Und nicht nur das! Gott hegt eine so starke Liebe zu uns, dass er nicht in sich selbst bleiben kann, sondern aus sich selbst herausgeht und zu uns herantritt. Das Christkind ist die Antwort Gottes auf den bittenden Blick des Menschen. Diese Antwort übertrifft unsere Erwartung unendlich. Gott hat den direkten Weg gesucht zu Menschen; Er geht nicht auf Umwegen, wenn es um die Seinen geht! Allein der Gott, der die Liebe ist, konnte die außergewöhnliche Wahl treffen, sich auf diese einmalige Verbundenheit mit dem Menschen einzulassen.  Besser könnte man das Weihnachtsgeheimnis nicht in Worte fassen, als mit der Formulierung des Johannes: „und das Wort ist Fleisch geworden, und hat unter uns gewohnt“. Es ist der Immanuel, der Gott. Betrachten wir gemeinsam dieses große Geheimnis der Liebe, lassen wir unser Herz hell werden vom Licht, das in der Grotte von Betlehem leuchtet! Gesegnete Weihnachten euch allen! Da Gott bei uns ist, dürfen wir Hoffnung schöpfen. Denn er bringt eine neue Vision des Miteinanderseins zwischen Kulturen, Sprachen und Nationen.

Die gegenwärtigen Krisen machen uns bewusst, dass es auch heute ein neues Denken braucht, das vom Weihnachtsgott geleitet wird. Über den Hunger in der Welt können wir nur Herr werden, wenn wir vermehrt in die Produktion gesunder Nahrungsmittel statt in Rüstungen investieren. Die Energie- und Klimakrise können wir nur bewältigen, wenn wir lernen, neue Wege der Energiegewinnung zu gehen und uns im Energieverbrauch einzuschränken. Weitere Kriege werden wir nur verhindern, wenn wir Wege des Ausgleichs und der gerechten Verteilung der zur Verfügung stehenden Ressourcen finden.

Frohe Weihnachten und ein mit der Gegenwart Gottes erfülltes Neues Jahr wünscht Ihnen

Abbé Zacharie