Zum Patrozinium unserer Pfarrei St. Josef Neuenhof / Kurzreise in die Geschichte

Zum Patrozinium unserer Pfarrei St. Josef Neuenhof / Kurzreise in die Geschichte

Wir schreiben den 15. Mai im Jahr 1887. Es ist Nachmittag bei herrlichem Frühlingswetter. In der liturgischen Agenda der Römisch-Katholischen Kirche steht: 5. Sonntag in der Osterzeit. Zahlreiche Pfarreiangehörige der vor kurzem erst, am 23. November 1886 durch Dekret des Grossrates und am 12. Januar 1887 dank Bewilligung des Bischofs von Basel, errichteten Kirchgemeinde Neuenhof sind versammelt zur Grundsteinlegung ihrer Pfarrkirche. Hochwürdiger Herr Kämmerer L. Widmer, Stellvertreter des Dekans, steht der Zeremonie vor, welcher auch benachbarte Geistliche beiwohnen.

In seiner Predigt beschreibt der Zelebrant die dreifache Funktion des Hauses, dessen Eckstein und Fundament eingeweiht werden.  Die Kirche soll als ein Haus des göttlichen Rates für alle Unwissenden, ein Haus der allmächtigen Hilfe für alle Schwachen, und ein Haus himmlischen Trostes für alle Betrübten fungieren. Hier wird der Fokus auf Notleidende und Menschen, die mit schweren Rückschlägen zu kämpfen haben, gelegt.

Drei Jahre später, am 22. Oktober 1890, bei der Konsekration der mittlerweile fertig erbauten Pfarrkirche legte der Festprediger, der Kapuzinerpater Elias Füglister, das Augenmerk sowohl auf die Heiligkeit des Ortes, an dem gebetet wird, als auch auf die Bedeutung der Gemeinschaft; denn die Kirche ist in erster Linie Ort der Begegnung und der Pflege der Gemeinschaft zwischen Getauften, die sich in Beten, Hören des Wortes Gottes und Teilnahme am Tisch des Herrn ihrem Glauben an den Auferstandenen Jesus Christus bekennen. «Wenn ihr künftighin in dieser Kirche euch nähert, so müssen euch jedes Mal die Worte in den Sinn kommen, welche einstens Gott aus dem brennenden Dornbusch zu Moses gesprochen: «Löse die Schuhe von deinen Füssen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist geheiligtes Land», so der Geistliche.

Nun ist es bereits über 130 Jahre her, seit unsere Pfarrkirche dem Schutz des Heiligen Josef geweiht wurde. Wir sind dankbar, sie weiterhin als Ort des Gebetes und der Gemeinschaft mit Gott und untereinander zu betreten; zur Ehre seines Namens und zum Wohl aller Menschen.

Frohes Patronatsfest

Abbé Zacharie