Licht hier, Licht dort. Weihnachtsbäume mit bunten Kugeln hier, Weihnachtsbäume mit einfarbigen Kugeln dort. Ausgemalte Sterne auf Strassen und in Häusern, Weihnachtskarten im Briefkasten, Weihnachtswünsche in Mails und social Netzen, Geschenke unter dem Weihnachtsbaum, Familienessen, Konzerte hier, freie Gesänge dort: das Fest der Geburt Jesu wird universal, mächtig und bunt gefeiert. Dass nun die Heiligen Schriften, die uns in der über zweitausendjährigen Kirchengeschichte überlieferte Tradition in Anlehnung auf die jüdische religiöse Literatur, einen Blick ermöglichen sowohl in den damaligen politischen und religiösen Kontext dieses Ereignisses als auch in den sozialen Stand der jungen Eltern Josef und Maria, soll nicht verleihen, den Fokus allzu sehr auf bedeutungsvolle Details dieses Geburtenberichts zu setzen. Denn es liegt auf der Hand. Sobald unsere Welt eine besonders herausragende Persönlichkeit kennt, wird zwangsläufig seine Biografie redigiert, um unter anderem deren Anfänge für die Öffentlichkeit zu beleuchten. Ob nun, im Fall Jesus von Nazareth, der Bericht über Stall, Hirten, und Tiere nachgewiesen werden kann, bleibt dahingestellt. Vielmehr ist den Heiligen Schriften folgende Botschaft zu entnehmen: mit der Geburt Jesu schlägt die Stunde einer einmaligen Ausnahmeerscheinung auf dieser Welt. Der in den ärmsten und einfachsten Verhältnissen geborene Sohn von Maria macht durch sein Wirken die Menschen reich an Würde; denn dank Jesus und in Jesus kann der Mensch nun einen göttlichen Status bekleiden. Das kleine Christkind, das dann sich später ab dem 30. Lebensjahr zum Wanderprediger entwickeln würde, macht alle Menschen gross. Dank ihm dürfen wir erhobenen Kopfs durchs Leben gehen und dem ewigen Tod entrinnen. Der im Stall geborene Jesus durfte bei seinem öffentlichen Wirken eine Gemeinschaft, ja die Kirche, welche jetzt seit über zweitausend Jahre Bestand hat. Übrigens. Eine Studie aus dem Jahr 2013 von der Universität Cambridge befasste sich mit überragenden Persönlichkeiten der Menschheitsgeschichte und stellte dabei eine Liste von 100 Ausnahmeerscheinungen auf. Die Liste reicht von Prominenten aus der Wissenschaft, Politik bis zur Religion. Wenn über viele der nominierten Männer und Frauen gestritten wird, entgehen immerhin die Auswahlkriterien der Subjektivitätsfalle: a) die Popularität (darunter z.B. die Überlegung, wie viele Beiträge über die Person erschienen sind, wie lang die Beiträge sind, wie umfangreich die Leserschaft ist); b) die Effektivität oder Wirkung für die Menschheit; c) die Wirkungsdauer (wie lange bleibt die Wirkung über den Tod hinaus spürbar). Kein Wunder, dass sich der Nazaräer den besten Platz schnappt. Weit vor anderen Religionsgründern! Die drei Parameter erfüllt er ausgezeichnet. Weltweit ist seine Religion vertreten und weist die höchste Anzahl der Mitgliedschaft bei den Weltreligionen auf. Die Wirkung des Christentums weiss die ganze Welt zu schätzen im Laufe der über zweitausend Jahre Geschichte. So fällt mir hier die Worte des Apostels Petrus ein, als er auf die Frage Jesu an seine Jünger «wollt auch ihr gehen?» die Antwort gab: wohin sollen wir doch gehen? Du allein hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind gekommen und haben geglaubt.O lasset uns ihn wirklich anbeten, Jesus, den Herrn, die grösste Ausnahmeerscheinung aller Zeiten, und an sein Manifest fürs Leben im Diesseits und Jenseits glauben.Frohe Weihnachten, Abbé Zacharie