Anfang August war in den biblischen Lesungen in den Gottesdiensten die Rede vom „Brot vom Himmel“. Die biblischen Stellen waren Exodus 16 und Johannes 6,24-35.
In der Predigt schlug Peter Zürn den Bogen zum Film „Antonias Line“.
Dieser Film läuft jetzt im Kino Odeon in Brugg und zwar am
Donnerstag, 11. Oktober um 18.00 Uhr.
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Hier nochmal einige Gedanken aus der Predigt:
Als Antonia an jenem Morgen aufwacht, weiß die alte Frau, dass dieser Tag der letzte in ihrem Leben sein wird. Dennoch beginnt sie den Tag wie jeden anderen: Sie öffnet die Fensterläden ihres Schlafzimmers, tränkt das Vieh und sieht nach der Post. Am Nachmittag feiert sie ein gemeinsames Essen mit ihren Freunden und Verwandten auf dem Hof. Dabei erinnert sie sich an ihr langes Leben, in dem immer wieder das gemeinsame Essen im Hof an einer langen Tafel eine wichtige Rolle spielte. Immer mehr Menschen kamen dazu. So beginnt der Film Antonias Welt (im Original Antonias line) von 1995, der Antonias Geschichte erzählt. Wie sie nach dem zweiten Weltkrieg als Witwe zurück in ihr Heimatdorf kommt und mit ihrer Tochter in den Bauernhof einzieht, den ihr ihre Eltern hinterlassen haben. Wie schon bald von ihr als dem schwarzen Schaf des Dorfes die Rede ist. Antonia ist anders. Sie ist konsequent und radikal, wenn es gegen Ungerechtigkeit geht. Der lange Willem, der ungeheuer gross und geistig etwas zurückgeblieben ist, wird von den Kindern des Dorfes immer wieder beschimpft und ausgelacht. Antonia packt einen der Jungs und hängt ihn an seinen Hosenträgern über den Ast eines Baumes. Ihre Tochter Danielle steht ihr in nichts nach. Sie beobachtet wie Dede, eine junge Frau auf dem Nachbarhof vergewaltigt wird und schreitet radikal ein. Der lange Willem und Dede ziehen daraufhin bei Antonia und ihrer Tochter ein. Und so wächst die Gemeinschaft auf dem Hof immer weiter. Immer mehr Menschen versammeln sich zum Essen an der langen Tafel, die je nach Wetter drinnen oder draussen aufgebaut wird. Jeder mit einer besonderen Geschichte. Alle ein wenig anders als die scheinbare Normalität des Dorfes. Lauter Sonderlinge bevölkern Antonias Welt. Da ist Bauer Sebastian, der erst seit 20 Jahren im Dorf lebt und immer noch von den Alteingesessenen gemieden wird. Antonia und er beginnen eine Liebesbeziehung und er bringt seine 5 Söhne mit. Da ist der aus aus der Kirche ausgetretene Kaplan und die schwangere unverheiratete Letta. Und und und. Was sie verbindet, ist dass sie anders sind und dass sie anders sein wollen, ihr Leben leben wollen, eigenständig und miteinander verbunden. Bei den gemeinsamen Mahlzeiten an der langen Tafel im Hof wird diese bunte Lebensgemeinschaft immer wieder gefeiert. Auf dieser Tafel liegt meiner Meinung nach Brot vom Himmel. Das Brot vom Himmel, von dem in den heutigen Lesungen aus der Bibel die Rede ist. Es ist das Manna …
Schauen Sie doch mal, ob Sie das auch so sehen…