Geeigneter Umgang mit dem Wort Gottes. Gedanken zum Evangelium
Der Umgang mit dem Wort Gottes ist Gegenstand unseres spirituellen Inputs an diesem Wochenende. Mit dem Begriff Wort Gottes verbindet man meistens die Bibel.
Dass dies ein äusserst herausragendes Buch ist, liegt auf der Hand. Von Generation zu Generation verliert nicht die Bibel an Bedeutung. Selbst Nichtgläubige greifen hin und wieder auf die bedeutungsvolle Lehre und Weisheit dieses Buches zurück. Neulich war ich so positiv überrascht, als eine junge Dame, die sonst der Kirche eher fernsteht, mich um eine Bibel bat. Denn «sie wollte Rat und Orientierung suchen in diesem Schatz der Menschheit».
Wie gehen wir mit dem Wort Gottes um?
Das Evangelium vom Sonntag warnt vor Gefahr und Missbrauch, das Wort Gottes in einem ungeeigneten Kontext zu verwenden. So zum Beispiel, einzelne Sätze werden und Begebenheiten lassen sich bequem aus den Heiligen Schriften herausgeholt, um eigene, für sich bequeme Theorien zu stützen.
Ein weiteres Problem stellt auch die Tatsache dar, dass viele meinen, man brauche umfassende wissenschaftliche Vorkenntnisse, um die alten Texte richtig deuten zu können. Sie trauen sich ein eigenständiges Bibellesen nicht zu. So hilfreich die wissenschaftliche Beschäftigung mit den biblischen Schriften auch ist, sie ist längst keine indispensable Voraussetzung.
Doch das Vernehmen des Wortes Gottes im Lesen oder Hören ist das eine; das andere ist dessen Umsetzung dank einem guten Boden. Das sind wir alle Christinnen und Christen. Jede/ jeder von uns kann die Feststellung machen, dass in dieser Welt die Sache Christi oft in Bedrängnis ist. Wir geben die Hoffnung nicht auf. Denn Gott ist selbst der Sämann. Bei der Ernte am Jüngsten Tag werden alle Scheunen zum Bersten voll sein. Dann wird es ein Fest geben, ja ein Fest ohne Ende.
Euch allen einen schönen und gesegneten Sonntag
Abbé Zacharie