Liebende segnen

Liebende segnen

Vielleicht haben Sie in den vergangenen Wochen auch gehört, dass die katholische Glaubenskongregation in Rom eine Frage um die Segnung homosexueller Paare negativ beantwortet hat. Wenn man zur Beantwortung einer solchen Frage nur in die alten Bücher schaut, ist diese Antwort einfach. Ich möchte diese Gelegenheit heute nutzen, um mit Ihnen über Antworten nachzudenken, wenn wir nicht nur in die alten Bücher schauen, sondern betrachten, was uns das Leben heute zeigt und das ist nie schwarz oder weiss. Insofern zeugt eine solche Frage nach einem einfachen Ja oder Nein schon, dass der Fragende gar nicht im Leben schauen möchte.

Das Leben ist zum Glück bunt. Dass zeigen nicht nur die vielen Regenbogenfahnen, die seit dem Entscheid der Glaubenskongregation an vielen Kirchtürmen wehen. Die Liebe und das Leben sind sogar noch bunter und auch nicht geradlinig. Diese Buntheit ist Teil von Gottes Schöpfung. Insofern ist sie nicht nur säkulare Entwicklung, die im Nachhinein noch beurteilt werden will, sondern ist als Entwicklung der Schöpfung Teil von Gottes Plan. Der grosse Theologe und Forscher Teilhard de Chardin machte das Anfangs des letzten Jahrhunderts besonders klar.

Weil dies alles Teil von Gottes Schöpfung ist, ist es bereits gesegnet. Wenn wir es auch noch äusserlich segnen, dann verdeutlicht diese Segenshandlung etwas, was vorher schon da ist. Sie segnet genau das, was ist. Insofern wollen solche Segnungsfeiern auch präzise und exakt gestaltet sein, dass sie nicht wiederum ein schwarz-weisses Schema alter Bilder bedienen. Sie sind etwas Neues. Diese Frage nach der Segnung von Beziehungen gilt natürlich für alle Formen, in denen Paare nicht kirchlich heiraten können oder wollen. Wenn Sie Fragen oder Wünsche hierzu haben, können Sie sich gerne bei mir und uns melden.

Markus Heil; Gemeindeleiter