In den vergangenen Wochen gab es einige Diskussion um das Engagement der Kirche(n) zur Konzernverantwortung und der entsprechenden Initiative. Warum engagiert sich die Kirche: Eine Kirche ohne Engagement in der sog. «Dritten Welt» können wir uns nicht vorstellen. Das Fastenopfer ist wesentlicher Bestandteil unseres Kirche-seins. Wenn jetzt unsere Hilfswerke merken, dass sie ohne Politik nicht weiterkommen, ja dass das Spendensammeln den Schaden, den einige wenige Konzerne machen, kaum aufwiegen kann, dann wechselt mit den Hilfswerken auch die Kirche von Entwicklungshilfe zu Entwicklungspolitik, um die Situation der Armen zu verbessern. Wenn wir jetzt unsere Fahne wieder heruntergeholt haben dann aus 3 Gründen. Zum einen ist die Botschaft der letzen 30 Jahre, dass die Kirche für Gewissensfreiheit steht und selbstverständlich jeder abstimmen darf, wie er oder sie will, noch nicht ganz durchgedrungen. Die kirchlichen Verbrechen der vorangegangenen Jahrtausende in der Verfolgung Andersdenkender wiegt diese späte Einsicht der Gewissensfreiheit nicht auf. Zum zweiten sind wir eine gute Dialogkultur noch nicht gewohnt und es wurde so scharf geschossen, dass wir zuerst an dieser Kultur arbeiten müssen, bevor wir uns wieder pointiert politisch äussern.

Und drittens wurde klar, wenn wir die Kirche auch als Konzern begreifen, dann müssen hier ebenfalls die Menschenrechte einklagbar sein. Sie sind es noch nicht. Verantwortung ist ein Kernstück unseres Glaubens. daher ist auch Konzernverantwortung wichtig. und hoffentlich bald auch in der Kirche. Unser biblischer Auftrag lässt uns nicht ruhen.