Ecke der Spiritualität

Ecke der Spiritualität

Durch mein Fenster im Büro sehe ich fast täglich einige junge Männer und Frauen, ältere Personen, die während des Tages in unsere Kirche St. Anton eintreten. Sie tun es aus verschiedenen Motiven. Viele von ihnen sind keine regelmässigen Besucher der Sonntagsgottesdienste. Unter der Woche jedoch gehen sie gerne allein oder mit ihrem Kind in die Kirche. Dort verbringen sie einige Momente der Stille und Besinnung mit Gott. Manche zünden eine Kerze an, bleiben ein paar Minuten für die innere Ruhe und Haltung. Andere schreiben ihre Anliegen ins Fürbittenbuch, in verschiedenen Sprachen. Der Raum hinten ist am meisten besucht und beliebt als Ort eines persönlichen Gebets oder einer Blitz-Meditation. Nicht nur die Natur, sondern auch die Kirche wird aufgesucht von Menschen, die oft am Rand der Pfarrei bleiben. Hier finden sie einen bedeutenden Ort in ihrer Suche nach der Nähe Gottes. Auch da spüre ich, wie die in der Pfarrei weniger Sozialisierten auf ihre Art und Weise Spiritualität erfahren wollen. Individuelle tragende Momente für das Gebet (Mt 6,6) wie auch gemeinsame Feiern als christliche Gemeinde (Ap 2,42; 1 Kor 11, 20-26) schliessen sich nicht aus sondern ergänzen sich wohl. Beides ist richtig und wichtig für die Nähe zu Gott.

Joseph Kalamba