Erzählen uns von Jüngern, die aus Angst hinter verschlossenen Türen sassen. Diese Erfahrung trifft exakt auch unsere Erfahrung hier und heute. Und als Maria Magdalena den Auferstandenen trifft, sagt er «Rühr mich nicht an, berühre mich nicht», als würde er den Aufruf des Bundesrates zum Social distancing kennen. Wir können also Ostern auch nur zu Hause hinter verschlossen Türen und mit Abstand feien. Und wenn wir das tun, hat sich Ostern und haben wir uns schon verändert : Weil wir in diesen Tagen merken, was uns fehlt und uns entscheiden, dass wir wohl später unsere Beziehungen anders pflegen. Wie wir in dieser besonderen Corona- Fastenzeit, bewusster und achtsamer und dankbarer und vor allem solidarischer geworden sind.
Wir haben uns in unseren Vier Wänden auch unseren Schattenseiten gestellt und unsere Fürsorge für unsere Nachbarn neu entdeckt. Wir lassen uns nicht mehr einreden, dass es nur uns gut gehen muss. Weil wir sehen, wie wir derzeit Freude haben, anderen zu helfen und ihnen einzukaufen oder uns nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen
Ist das nicht Auferstehung eines neuen Menschen? Ist das nicht etwas Wunderbares, ein zaghafter Trieb von etwas grundlegend Neuem? Damals an Ostern war das Pflänzlein zart. Und die Jüngerinnen und Jünger wussten nicht, was daraus noch werden sollte. Diese Pflänzlein eines neuen Miteinanders wollen wir weiter giessen. Und dann staunen. Dieses neugierige Schauen wünsche ich uns, auf das kleine, das wächst! FROHE OSTERN
Holen Sie sich eine Osterkerze in der Kirche, oder lassen sie sich eine bringen. Zünden sie diese zu Hause an und werden still. Reflektieren sie gemeinsam, was in den vergangenen 4 Wochen für uns gewachsen ist. Was uns überrascht hat!
Und lesen wir danach das Osterevangelium und fragen uns, welche Resonanz wir zwischen unseren Erfahrungen und dem Text erkennen.