Pflanzen der Adventszeit – Weihnachtsbaum

Viele Mythen ranken sich um die Geschichte des Christbaumes, der genaue Ursprung ist nicht abschliessend geklärt. Als gesichert gilt, dass der Weihnachtsbaum ursprünglich auf ein heidnisches Brauchtum zurückgeht: Immergrüne Pflanzen galten in vorchristlichen Religionen als Fruchtbarkeits-Symbol. So war es bei den Germanen üblich, zum Fest der Wintersonnenwende Tannenzweige vor die Häuser und auf öffentliche Plätze zu legen. Im Mittelalter schmückte man Bäume zu bestimmten Anlässen, beispielsweise den Maibaum oder bei Richtfesten. Die älteste Überlieferung eines geschmückten Weihnachtsbaums geht auf das Jahr 1419 zurück: In Freiburg im Breisgau soll die Zunft der Bäckerknechte einen mit Lebkuchen, Nüssen und Äpfeln geschmückten Baum aufgestellt haben. 1539 stellten Zünfte im Strassburger Münster einen grossen Tannenbaum auf, 1570 durften Kinder in einem Bremer Zunfthaus einen mit Äpfeln, Nüssen, Brezeln und Papierblumen behängten Baum zum Fest «abschütteln».

Im 18. Jahrhundert waren Tannenbäume in Mitteleuropa sehr wertvoll, ausschliesslich vermögende Bürger konnten sich überhaupt einen Baum leisten. Da die katholische Kirche die Weihnachtskrippe als wichtigeres Symbol erachtete und der Weihnachtsbaum für viele Christen ein Ersatz für religiöse Inhalte darstellte, kämpfte die Kirche relativ lange gegen diesen «heidnischen» Brauch. Erst im 19. Jahrhundert setzte sich der geschmückte Christbaum in den eigenen vier Wänden bei der breiten Bevölkerung durch. Die Idee des Weihnachtsbaums – also die Verbreitung weihnachtlicher Stimmung, das Schmücken und die Bescherung unter dem Baum, fand schliesslich den Weg aus Europa in die ganze Welt.

Die Schweizer kaufen jährlich etwa 1.2 Millionen echter Weihnachtsbäume. Rund 60 Prozent stammen aus Monokulturen in Dänemark und Deutschland. Gegen eine halbe Million Bäume sind aber aus der Schweiz, ein Drittel davon aus dem Wald, zwei Drittel aus dem Landwirtschaftsgebiet. Der am häufigsten gekaufte Baum ist die Rottanne.