Heilige der Adventszeit – hl. Nikolaus

Alle Kinder und natürlich auch wir Erwachsenen kennen den «Samichlaus». Doch was wissen wir von Nikolaus von Myra wirklich? Er zählt zu den meistverehrten Heiligen der Christenheit. Um den Bischof, der im 4. Jahrhundert in Kleinasien lebte, ranken sich zahlreiche Erzählungen, und viel volkstümliches Brauchtum geht auf sein Wirken zurück. Dass der Nikolaus die Kinder besucht und sie beschenkt, gehört fest dazu. Als historisch gesichert gilt ebenso, dass Nikolaus schon früh zum Vollwaisen wurde – allerdings zu einem wohlhabenden, der mit seinem geerbten Vermögen den Armen half.

Nikolaus als Geschenkebringer geht auf eine Legende zurück: Der Bischof kam eines Nachts am Haus einer Familie vorbei, die so arm war, dass die drei Töchter ihr Geld als Prostituierte verdienen mussten. Damit die jungen Frauen dieses Tun beenden und heiraten konnten, warf Nikolaus drei Goldklumpen durch das Fenster des Hauses. Das ist übrigens der Grund, wieso der Heilige in der Kunst oft mit drei goldenen Kugeln oder Äpfeln dargestellt wird.

Das Ritual des Schenkens wurde im mittelalterlichen «Bischofsspiel» aufgenommen: An Kloster- und Stiftsschulen wurde ursprünglich am 28. Dezember – dem Fest der Unschuldigen Kinder – ein Schüler zum «Bischof» oder auch «Abt» ernannt. Das Kind kleidete sich in die entsprechenden Gewänder und durfte die anderen Schüler für ihr Betragen belohnen oder bestrafen. Später wurde das Spiel auf den Nikolaustag gelegt.

Früher waren Geschenke des heiligen Nikolaus Zeichen für die Präsenz Gottes. Die Beschenkten sollten mit allen Sinnen erfahren, dass der Himmel für alle, die in der Nachfolge Jesu leben, schon auf Erden beginnt. Daher erhielten die Kinder nichts Lebensnotwendiges: Nüsse, Äpfel und Adventsgebäck – alles leckere Dinge, die über das Normale hinausgehen. Anhand des süssen Gebäcks sollte man Gott und seinen Himmel bereits auf Erden schmecken!