Gebäcke der Adventszeit – Lebkuchen

Zucker war früher sehr kostbar und erst im 18. Jahrhundert in grösseren Mengen verfügbar. Und doch sind süsse Sachen keine Erfindung der Neuzeit – so gab es bereits vor vielen tausend Jahren Fladen, die durch Honig ihren süssen Geschmack erhielten, etwa bei den Ägyptern. Diese waren sogar ein Leckerbissen für die verwöhnten Pharaonen. Aufgrund ihrer Besonderheit gab man die Fladen im alten Ägypten den Toten auch als Grabbeigabe mit auf den Weg ins Jenseits. Später kamen sie über Griechenland und das römische Reich in nördlichere Gegenden. Der «panitus mellitus» war bei den Römern als Honignascherei sehr beliebt.

Im Mittelalter wurden diese Honigkuchen vor allem in Klöstern hergestellt und verkauft. Vor mehr als über 600 Jahren gab es in Nürnberg die ersten Honigbrot-Bäcker, die sich «Lebküchner» nannten. Man geht davon aus, dass das Wort «Leb» eine Abwandlung des Wortes «Laib» ist, welches wiederum vermutlich auf das lateinische «libum» für Fladen zurückgeführt werden kann. Mittlerweile wird Lebkuchen mit Zucker statt mit Honig hergestellt – diesen mischt man höchstens noch als Geschmacksverbesserer bei. Aber eine Versuchung wert sind die Lebkuchen auch heute immer noch!