Pflanzen der Adventszeit – Mistelzweige

Eine Legende erzählt, dass die Mistel vor dem Tod Jesu Christi ein schöner Baum gewesen sei. Aus dessen Holz habe man das Kreuz gezimmert, an dem Jesu qualvoll gestorben sei. Daraufhin habe sich der Baum aus Scham in ein Gewächs verwandelt, das all denen Gutes bringen sollte, die unter ihm hindurchgehen. So galten und gelten Misteln immer noch als Glücks- und Friedenssymbol.

Für keltische Zauberpriester, die Druiden, waren Mistelzweige heilig. In der Tat ist die Pflanze etwas ganz Besonderes. Denn sie wächst nicht aus der Erde heraus, sondern nistet in Bäumen. Die Mistel galt bei den Kelten unter anderem als Symbol des Friedens: In ihrem Zeichen versöhnten sich die Feinde und gaben sich den Friedenskuss.

So lässt sich der spezielle Brauch erklären, der sich vor allem in England und in den USA auch heutzutage noch grosser Beliebtheit erfreut: Wer sich unter einem über der Haustür hängenden Mistelzweig trifft, soll sich umarmen. Wenn sich zwei Menschen unter einem Mistelzweig küssen, stehen die Chancen gut, dass aus ihnen ein glückliches Paar wird. Nach alter Tradition sollte eine junge Frau einen Kuss nicht verwehren, wenn sie unter dem Mistelzweig steht: Denn wird sie nicht geküsst, muss sie davon ausgehen, auch im nächsten Jahr alleine zu bleiben.