Mit dem Gedicht «Mondnacht» von Joseph von Eichendorff begrüsste Ella Gremme die anwesenden Frauen und Männer, die auf die Einladung des Frauenbundes Baden-Ennetbaden und der Seniorengruppe gekommen waren, um in der Stadtkirche den vielversprechenden Vortrag von Dr. Alfred Höfler über Seele und Engel zu hören. Umrahmt wurde der Vortrag durch die Orgel und Flötenmusik von Christine und Hans-Peter Neuhaus.

Was ist das Seelische, was die Seele? Und was sind Engel? Dr. Höfler, der sich selbst als Gedankensammler bezeichnet, ist von Beruf Theologe und Psychologe. Er ist kommunikativ unterwegs und sieht Dinge hinter den Dingen. «In der Dunkelkammer der eigenen Seele träumen wir von Lichtgestalten, die uns aus dem Labyrinth der Hoffnungslosigkeit befreien.» Er liess uns an den Gedanken aus seinen Büchern «Seele» und «Fundstücke Engel» teilhaben: «Wir tragen die grosse Sehnsucht in uns, Seele und Engel begreifen zu wollen, aber wir haben nur eine Ahnung davon. Antworten haben wir keine, aber wir sind sehnsuchtsvolle Sucher, die den Raum haben darüber zu sprechen.»
Pfarreiseelsorgerin Ella Gremme / Bilder: Gisela Zinn

Mondnacht

Es war, als hätt’ der Himmel
Die Erde still geküsst,
Dass sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst‘.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis’ die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
_{Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (1788 – 1857)}