«Hoffnung leben» – das Bistum Basel hat einen neuen Weihbischof

«Hoffnung leben» – das Bistum Basel hat einen neuen Weihbischof

Wir gratulieren Josef Stübi herzlich zur feierlichen Weihe vom Sonntag, 26. Februar 2023


Die St. Ursen-Kathedrale in Solothurn war bis auf den letzten Platz gefüllt. Verschiedene geistliche und weltliche Würdenträger, aber auch unzählige Menschen, die Josef Stübi auf seinem bisherigen Lebensweg ein Stück weit begleitet haben, hatten den Weg nach Solothurn auf sich genommen, um diesem wichtigen Ereignis beizuwohnen.

Auch unsere Kirchgemeinde war zahlreich vertreten: Neben den Mitarbeitenden waren unter den Besucherinnen und  Besuchern des Weihgottesdienstes viele Pfarreiangehörige vor Ort auszumachen. Während des Weihegebets durfte unsere Pfarreiseelsorgerin Ella Gremme zusammen mit dem Diakon David Rüegsegger das Evangelienbuch über Weihbischof Josefs Kopf halten – dies als Zeichen, dass sein Dienst ganz auf das Evangelium ausgerichtet ist. Zu einem besonderen Einsatz kamen unsere Ministrantinnen und Ministranten, welche wortwörtlich einen Platz in der ersten Reihe hatten. Musikalisch wurde die Feier vom Kirchenchor Cäcilia Baden unter der Leitung von Jens Hoffmann umrahmt, mit ihrem wunderbaren Orgelspiel überzeugte unsere Organistin Antje Maria Traub. Ebenso im Einsatz waren die beiden Lektorinnen Barbara Lerjen und Raphaela Dudler. Allen ein herzliches Dankeschön, dass sie mit ihrem Beitrag den Gottesdienst in vielfältiger Art und Weise bereichert haben.

Ein Grusswort an den neuen Weihbischof wurde von unserer Kirchenpflegepräsidentin Beatrice Eglin überbracht:

«Lieber Bischof Josef
Lieber Bischof Felix
Sehr geehrte Würdenträger aus Kirche und Politik
Liebe Anwesende

Mein Name ist Beatrice Eglin, ich bin die Präsidentin der Kirchgemeinde Baden-Ennetbaden. Ja genau, von dieser Kirchgemeinde die dich, lieber Josef, schon bald ziehen lassen muss.

Viele, die mich kennen, wissen, dass ich erst gestern Abend von meiner Pilgerreise von Sevilla in Richtung Santiago de Compostela zurückgekommen bin. Ich habe es nur bis Salamanca geschafft, da ich heute unbedingt dabei sein wollte. Wenn ich so in die Runde schaue, bin ich nicht die einzige Pilgerin hier – nein!  Ihr alle seid auch Pilger: Lebensweg-Pilger – auf dem Camino de la Vida!

Insbesondere Du, lieber Josef, bist auf deinem Lebens-Pilgerweg gerade an einer wichtigen Kreuzung angekommen.

Als ich während der letzten vier Wochen an eine Kreuzung kam, war es leicht für mich, denn die gelben Pfeile zeigten mir den Weg Richtung Santiago. Du, lieber Josef, bist während deines Camino de la Vida oft an wichtigen Kreuzungen gestanden. Die Entscheidung, Priester zu werden, hast Du sicherlich nicht leichtfertig gefällt. Schon bald danach führte Dich dein Weg nach Hochdorf – «Hulftere», wie man dort sagt. Und vor 15 Jahren hast Du dich entschieden, nach Baden zu kommen.

Im Namen aller Anwesenden der Kirchgemeinde Baden-Ennetbaden und der ganzen Kirchenpflege möchte ich Dir danken für dein segensreiches Wirken in unserer Kirchgemeinde. Du hast geholfen, unsere Gemeinschaft so jung und lebendig zu halten. Es war – und ist noch – eine schöne Zeit. Herzlichen Dank für alles!

Wir haben ja abgemacht, dass wir Dir dein Geschenk zur Bischofsweihe dann am Abschiedsgottesdienst in Baden überreichen. Aber ich bin nicht mit leeren Händen gekommen. Beim Pilgern, insbesondere, wenn es steil aufwärts geht, schaue ich immer fest auf den Boden. Und da ist mir ein ganz besonderer Stein ins Auge gefallen. Diesen Stein habe ich am 3. Wandertag, kurz vor Almadén de la Plata gefunden. Ich habe ihn die ganze Zeit mit mir getragen und oft an Dich gedacht!

Ich möchte ihn Dir, lieber Josef, schenken. Es ist ein besonderer Stein – es ist eine Strasse zu sehen, sie symbolisiert Deinen Lebens-Pilgerweg. Wenn man genau hinschaut, sieht man sogar einen Pilger, ein kleines Dorf und im Hintergrund die Berggipfel. Wenn ich so stundenlang gehe, bleibe ich manchmal stehen und schaue rund um mich herum. Ich versuche alles in mich aufzunehmen, dann schliesse ich die Augen und höre der Natur zu.

Lieber Josef, ich wünsche mir, dass Du auf deinem Lebens-Pilgerweg als Weihbischof auch ab und zu stehen bleibst, inne hältst und hören kannst, was das Kirchenvolk sagt, welche Wünsche und Bedürfnisse es hat.

Ein weiser Mensch sagte einmal: ‹Man kann nur neue Regeln schaffen, wenn man veraltete Regeln bricht.›

In diesem Sinne wünsche ich dir, lieber Josef:
Gottes Segen auf deinem Lebens-Pilgerweg als Weihbischof.
Den Mut, bei Bedarf veraltete Regeln zu brechen.
Die Kraft, bei Gegenwind standhaft zu bleiben.
Und so substanziell mitzuwirken, unsere katholische Gemeinschaft in die Zukunft zu führen.

Dazu wünsche ich Dir viel Freude, gutes Gelingen und Gottes Segen.»

 

Das letzte Wort aber gehörte Josef Stübi. In seiner Rede hob er hervor, dass er kein Bischof «für gestern und vorgestern» sein will, sondern ein «Bischof für heute und morgen». Lesen Sie dazu seine ganze Ansprache auf kath.ch.

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