Auf Wiedersehn und Dankeschön!

Auf Wiedersehn und Dankeschön!

Abschiedsworte an die Angehörigen der Pfarreien Baden und Ennetbaden


Das erste halbe Jahr 2023 ist vorüber. Viel Veränderung hat es mit sich gebracht. Die Tiefgreifendste war für mich die Bischofsweihe – und damit auch der allmähliche Wegzug von Baden. Ich war froh und dankbar, dass nicht alles auf einmal, sondern Schritt für Schritt geschehen konnte. So vieles gab es noch abzuschliessen, zu übergeben und aufzuräumen.

Mit diesen Zeilen möchte ich mich noch einmal bei Euch melden. Dies tue ich in dankbarer und guter Erinnerung an die 15 Jahre, die ich als Seelsorger bei Euch verbringen durfte. Mein Wegzug fiel mir nicht leicht, sind mir doch durch die Jahre viele Menschen ans Herz gewachsen; auch solche, die nicht mehr unter uns sind. So manches konnte ich begleiten und mitgestalten im Öffentlichen wie im Privaten. Mit vielen Menschen durfte ich Wege gehen, sie stützen, mich mit ihnen freuen, aber auch Sorgen teilen, Leid mittragen.

Durch all die Jahre fühlte jedoch auch ich mich begleitet und unterstützt im Rahmen meiner Aufgaben ebenso wie in meinem persönlichen Leben. Wie oft habe ich gepredigt, dass die Liebe Gottes mit uns ist auch durch all jene, welche es gut mit uns meinen und zur rechten Zeit für uns da sind. Dies kann ich sagen, weil ich zutiefst daran glaube und schon oft selber diese Erfahrung machen durfte, auch und gerade in Baden.

Ja, es stimmt wirklich, was auf dem Umschlag eines Buches steht, welches ich gegen Ende meiner Studentenzeit entdeckt, gekauft und gelesen habe: «Der Mensch wird des Weges geführt, den er wählt.» (Johannes Bours, Freiburg i.Br. 1987). Dieses Buch und die Botschaft des Titelwortes begleitet mich bis zum heutigen Tag.

Ich nutze diese Gelegenheit, um Euch auf diesem Weg noch einmal zu danken für die vergangenen 15 Jahre, für den so schönen Abschiedsgottesdienst, für die zahlreichen Abschiedsgrüsse, welche mich auf verschiedenen Wegen erreicht haben, und für die Zeichen der Verbundenheit über den Abschied und den Wegzug hinaus.

Ja, Abschied und Wegzug fielen mir nicht leicht. Trotzdem hat er recht, Hermann Hesse (1877 – 1962), wenn er in seinem bekannten Gedicht «Stufen» sagt: «Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe, bereit zum Abschied sein und Neubeginne». Auch wenn dies trotz aller Poesie nicht immer so leicht geht, sind es weise Worte: Worte, welche das Leben selbst bestätigt.

Ich werde Baden in guter Erinnerung behalten. Ich werde immer gerne auch an meine Badener Zeit zurückdenken. Baden ist und bleibt Teil meines Lebens.
Gott segne Euch alle! Gott segne Baden und Ennetbaden!
Weihbischof Josef Stübi