Von Stroh zu Gold: Geschichte der Freiämter Hutgeflechtindustrie

Von Stroh zu Gold: Geschichte der Freiämter Hutgeflechtindustrie

Am 21. Oktober 2021 lud der katholische Frauenbund Baden-Ennetbaden seine Mitglieder und Interessierte zu einem Besuch des Strohmuseums in Wohlen ein.

Lesen Sie dazu den Bericht von Monika Egloff:

«Schon das Eintreten in diesen grosszügigen Park der Villa, welche 1860 August Isler als einstiges Zuhause der Strohfabrikantenfamilie erbauen liess, brachte uns zum Staunen. Die Parkanlage weist einige imposante Gehölze auf, darunter eine rund 200-jährige Eibe, einen Ginkgo, eine Magnolie und einen japanischen Ahorn. Inmitten des Parks erinnerte die prächtige, sehr eindrückliche Villa an klassizistische Vorbilder aus Italien.

Beim Entrée wurden wir zehn Frauen vom Frauenbund Baden-Ennetbaden von Frau Brigitte Riepe, einer kompetenten Museumsführerin, begrüsst. Die Sammlungspräsentation begann mit einem Rundgang im Dachgeschoss, wo die Entstehung der Freiämter Strohverarbeitung in vorindustrieller Zeit thematisiert wurde, als tausende von Heimarbeiterinnen wahre Kunstwerke aus Roggenstroh schufen. Die Hutindustrie aus Roggenstroh wurde alsbald abgelöst durch Weizenstroh, da dessen Glanz als besonders edel galt. Das erste Obergeschoss ist der industriellen Produktion, den neuen Materialien und den internationalen Vernetzungen der Hutgeflecht-Industrie des späten 19. und 20. Jahrhunderts gewidmet. Die filigranen Hutkreationen und Accessoires liessen uns ob der extrem aufwändigen Arbeiten staunen, gar entzücken. Ein multimedialer Prolog im ehemaligen Speisezimmer im Erdgeschoss, der uns noch einmal ein paar Minuten in das Thema eintauchen liess, beendete die spannende Führung durch längst vergangene Zeiten. Ein rundum gelungener Nachmittag in Wohlen ging nun zu Ende.»

Bilder: zVg Frauenbund Baden-Ennetbaden