Gemütliche Besinnungstage auf dem Lindenberg

Gemütliche Besinnungstage auf dem Lindenberg

Rückblick Ferienwoche September 2023


Wenn Engel reisen… Zwölf erwartungsfrohe Frauen und zwei Männer bestiegen am Montag, den 4. September den Twerenbold-Bus, um in den Schwarzwald zu reisen. Das sonnige Wetter und die gute Laune hielten während des ganzen Aufenthalts an. Die Woche wurde von der Seelsorgerin Ella Gremme geleitet, unterstützt wurde sie durch Thomas Furger. Pünktlich zum Mittagessen erreichten wir das Bildungshaus. Suppe und Dessert wurden serviert, für Salate und warme Speisen bediente man sich am Buffet. Am Nachmittag gab es Kaffee und Kuchen. Die ganze Woche wurden wir mit einem reichhaltigen Angebot verwöhnt. Die Zimmer wurden bezogen und für die Neulinge gab es einen Rundgang durch Haus und Umgebung.

Nach dem Nachtessen traf man sich im grossen Saal zu einer Vorstellungsrunde. Danach erzählte der Wallfahrtspfarrer Albert Eckstein aus der wechselvollen Geschichte des Klosters. Ein kurzer Film über die Entstehung des Neuen Testaments stimmte auf das Wochenthema «Gleichnisse» ein.

Ausser am Mittwoch und Freitag hatten die Tage immer den gleichen Ablauf. Für Frühaufsteher gab es die Möglichkeit, um 7.20 Uhr an der Laudes teilzunehmen. Nach dem Frühstück trafen wir uns im Saal und setzten uns mit einem der folgenden Gleichnisse auseinander: «Der verlorene Sohn», «Die zehn klugen und die zehn törichten Jungfrauen», «Die Witwe und der ungerechte Richter». Was wollte Jesus den Menschen damit sagen? Wie waren die Verhältnisse damals? Was bedeuten diese Gleichnisse für uns persönlich in der heutigen Zeit? Um 11 Uhr war eine heilige Messe in der Wallfahrtskapelle. Der Nachmittag konnte je nach Bedürfnis gestaltet werden: Siesta halten, entlang der Kreuzwegstationen spazieren, unter Führung von Karl Hunn zum Brunnen des hl. Niklaus von der Flüh gehen. Am Donnerstagnachmittag wanderten wir nach St. Peter, besichtigten die barocke Klosterkirche und tranken Kaffee.

Das Abendprogramm war freiwillig. Beim Lottoabend gerieten alle ins Spielfieber, am Schluss erhielt jedermann einen Preis. Nur den begehrten «Trostpreis» Thomas konnte niemand mitnehmen. Wir schauten den Heidifilm an, mit Bruno Ganz als Alpöhi. Manche Zuschauerin musste sich heimlich Tränen abwischen. Oder wir sassen bei einem Glas Wein zusammen und sangen. Am Spielabend gab es zwei Gruppen, die eine jasste und die andere machte unter grossem Gelächter ein Geografiespiel.

Der Tagesausflug, alle ausgerüstet mit einem reichgefüllten Lunchpaket, führte dieses Jahr ins Elsass. Zuerst machten wir Halt bei der Hochkönigsburg, einer riesigen, fachmännisch renovierten Anlage auf einem Sandsteinfelsen mit unzähligen Wehrgängen, Türmen, Sälen und einer Schlosskapelle. Die teilweise möblierten Zimmer mit wunderbaren Kachelöfen entschädigten für das mühsame treppauf-, treppab-Steigen. Auch die Aussicht über die Rheinebene bis zum Kaiserstuhl lohnte sich.

Schon von weitem konnten wir unser zweites Ziel, St. Odilienberg, den bedeutendsten elsässischen Wallfahrtsort, sehen. Das Kloster, heute ein Hotel, wurde um 700 von der heiligen Odilia gegründet. Es gab viel zu sehen: Die Klosterpforte, den Kreuzgang, das Grab der Heiligen, den Kreuzweg mit Keramikkacheln, die Panoramaterrasse. Einige stiegen den steilen Weg zur Heilquelle hinunter. Dort soll der Legende nach die hl. Odilie mit ihrem Stock Wasser aus dem Felsen geschlagen haben, um einen Mann vor dem Verdursten zu retten. Andere nahmen an der Vesper in der Basilika teil. Nach einem interessanten, aber anstrengendem Tag kehrten wir voller Eindrücke in unsere Unterkunft zurück. Wir waren alle müde… eine Teilnehmerin jagte allen einen Schrecken ein, als sie nicht pünktlich zur Abendveranstaltung kam. Sie hatte so tief geschlafen, dass sie weder den Anruf auf ihr Mobiltelefon noch das Klopfen an der Zimmertür hörte.

Am Freitag fuhren wir nach dem Mittagessen mit dem Car nach Freiburg. Alle besichtigten das eindrückliche gotische Münster mit dem «schönsten» Turm der Welt und den farbenprächtigen Fenstern, die teils aus dem Mittelalter stammen. Danach waren kleinere Grüppchen unterwegs. Durch die Altstadt schlendern, die alten Häuser bewundern, lädele, in einem Gartenrestaurant etwas trinken, den kleinen Kindern zusehen, die ihre Schiffchen in den «Bächle» fahren liessen oder am Rand sitzend ihre Füsse badeten. Es war sehr heiss und am liebsten hätte man es den Kleinen nachgemacht.

Und schon war der Sonntag da! Das Zimmer räumen, die gepackten Koffer bei der Rezeption einstellen, zum letzten Mal in die Kapelle zur Eucharistiefeier gehen. Nach dem Mittagessen hiess es Abschied nehmen, der Car stand bereit zur Abreise. In Grafenhausen gab es noch einen Zwischenhalt. Unter dem grossen Lindenbaum wurden wir von Johannes, Ellas Sohn, mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Bald erreichen wir die Schweiz und kamen ohne Zwischenfälle, wie geplant gegen 17 Uhr in Baden an.

Besinnung und Diskussionen, Begegnungen und gute Gespräche, Spiel und Spass – eine erholsame Woche in lebendiger Gemeinschaft war zu Ende. Wie Pfarrer Eckstein es gewünscht hat, haben wir an Leib und Seele zugenommen.

Ein herzliches Dankeschön an Ella und Thomas und an alle, die zum guten Gelingen dieser Woche beigetragen haben.

Bericht: Doreth Brengard / Bild: zVg