Frauenfrühstück des Frauenbundes

Frauenfrühstück des Frauenbundes

Donnerstag, 27. April um 9 Uhr im Gemeinschaftsraum «Kapellenblick» im Kappelerhof


Ende April, und so unwirtlich kühl und grau! Wer lässt sich da nicht liebend gern von der freundlichen Crew des Vorstandes des Frauenbundes Baden-Ennetbaden willkommen heissen! Schmuck ist er hergerichtet, der Gemeinschaftsraum an der Bruggerstrasse 148. Gut, wieder mal hier zu sein und vielleicht sogar einen kurzen Blick in die Kapelle zu tun. So geht es wohl einigen, die schon länger nicht mehr im «Kappi» waren, denen Bilder aus jugendlichen Zeiten auftauchen.

Drinnen ist es warm, hell, freundlich. Die Tische gekonnt geschmückt, einladend zu einem entspannten Frühstück für die gut zwanzig Frauen. Der Gesprächspegel gar nicht leise. Gut so! Begegnung soll passieren. Das ist so gedacht, so gewünscht. Zwischendurch ein schneller Blick auf das Zmorgebuffet: Momoll, amächelig! Hausgemachte Konfitüre; das schon im Voraus gelobte, weil bereits bekannte Birchermüesli pink; Käse, verlockendes Gebäck, Getränke und natürlich Kaffee!  In freundschaftlichem Austausch kann Essen und lockeres Beisammensein genossen werden. Wir haben Zeit.

Langsam verstummen die Gespräche.

Dr. Claudia Mennen, Theologin und Bibliodramaleiterin, lehnt am Tisch, schaut alle an, bereit zum interaktiven Bibelgespräch mit uns Frauen. Um Frauen geht es auch im Lukasevangelium 24,1-10 und um Jesus, der nicht mehr vorzufinden ist; das Grab ist leer. Die Frauen haben die Duftkräuter vergebens mitgebracht; verstört stehen sie da, der Leichnam Jesu ist nicht in der Grabkammer. Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier – auferweckt ward er. Das vernehmen sie in dieser unbegreiflichen Situation.

Frau Mennen liest den ganzen Text in eindringlicher Weise vor. Dies hilft, genauer hinzuhören, belebt den Inhalt. Zusätzlich sollen wir uns in die Situation, auch in die Personen hineindenken und für sie zur Sprache finden; wir sollen uns in ihrem Sinne ausdrücken; uns für sie äussern, also etwas aus unserem Innern nach aussen kehren, offenlegen; uns so zeigen, wie wir denken, dass z.B. Maria Magdalena empfunden, gedacht, gesprochen haben könnte.

Auferstehung als Thema. Wo noch geschieht Auferstehung? Wo gibt es Auferstehung zu feiern? Sind da Momente in meinem Leben, in denen ich so etwas wie Auferstehung erfahren kann? Gibt es das?

Das berührende Gedicht nach Marie Luise Kaschnitz zeigt es uns auf: Ja, das gibt es. Wir hören Frau Mennen zu:

Manchmal feiern wir mitten im Tag
ein Fest der Auferstehung.
Stunden werden eingeschmolzen
und ein Glück ist da.

Manchmal feiern wir mitten im Wort
ein Fest der Auferstehung.
Sätze werden aufgebrochen
und ein Lied ist da.

Manchmal feiern wir mitten im Streit
ein Fest der Auferstehung.
Waffen werden umgeschmiedet
und ein Friede ist da.

 

Text und Bilder zVg Frauenbund Baden-Ennetbaden