Mitte August lud der katholische Frauenbund Baden-Ennetbaden seine Mitglieder zu einem Spaziergang durch Ennetbadens Rebberg mit anschliessendem Grillabend ein.
Für einmal hatten die Gäste die Gelegenheit, Ennetbaden kennen- (und für manche vielleicht auch etwas lieben) zu lernen … Sei es den beschwerlicheren Aufstieg hoch, oder den etwas gemächlicheren Spaziergang ab der Endbushaltestelle – beide Gruppen durch den wunderschön gelegenen Rebberg mit dem Ziel Merianplatz.
Die 30 Frauen machten es sich inmitten des Rebbergs mit Aussicht auf Baden, im Moment äusserst prominent das neue Thermalbad, gemütlich und lauschten beim Apéro – natürlich mit Ennetbadener Federweiss – den Erzählungen von Urs Tremp zum Weinbaugebiet. Der NZZ-Journalist und ehemalige Ennetbadener Zeitung-Redaktor wusste mit viel Spürsinn interessante Pointen aus Geschichtlichem und Neuzeitlichen zu verbinden. So erfuhren wir, dass auf dem heutigen Merianplatz, früher die Meriantrotte, eine der mehr als zehn Ennetbadener Wein-Trotten stand. Ennetbaden gehörte früher zur Stadt Baden, vor 202 Jahren ist Ennetbaden jedoch eine selbständige Gemeinde geworden. Weiter hörten wir, dass der Ennetbadener Rebberg während Jahrhunderten zur Stadt Baden gehörte. Über 100 Hektaren Reben gab es einst auf dem heutigen Gemeindegebiet von Ennetbaden. Dass die Ennetbadener Weinbauern die Weine für die Stadt Baden und die Badener (Bade-) Gasthöfe kelterten, machte das Verhältnis zur Stadt nicht einfacher. Es gab dauernde Streitigkeiten um Dienst- und Steuerpflichten.
Jetzt machte sich der Hunger bemerkbar – schnell war der Grill tüchtig eingeheizt. Zu allerlei kunterbunten Salaten, allesamt vom Vorstand des Frauenbundes vorbereitet, wurden verschiedene Würste gereicht, und natürlich durfte auch ein Glas Goldwändler nicht fehlen. Während des Essens zur wunderschönen Abendstimmung spielte Stefan Rimann mit seiner Drehorgel altbekannte Melodien, welche zum Teil berührende Erinnerungen hochriefen. Das vielseitige Dessertbuffet, für welches unsere Mitglieder beigesteuert hatten, liess keine Wünsche offen. Bei anregenden Gesprächen und Erzählungen genossen wir die lauschige Sommernacht und den Mondschein bei Kerzenschein noch eine ganze Weile. Ein rundum schöner, stimmiger Abend in Ennetbaden.
Bericht: Monika Egloff / Bilder: Gisela Zinn