Der Frauenbund im Wandel der Zeit

Der Frauenbund im Wandel der Zeit

Über erwarten zahlreich sind die kath. Frauen und Töchter der Pfarrgemeinde Baden dem Rufe zur Gründung einer Frauenbundsektion gefolgt. Saal und Galerie im «Roten Turm» waren bis aufs letzte Plätzchen besetzt.

Hochw. Hr. Domherr drückt im Begrüssungswort seine Freude über das zahlreiche Erscheinen aus und macht die Gründe namhaft, die zum Zusammenschluss riefen. Es soll verhindern, dass unsere Frauen in Tendenzen hineingezogen werden, die unserer Weltanschauung direkt widersprechen und sich gegenwärtig überall bemerkbar machen. Hochwürden Herr Pfarrer Dubler aus Brugg spricht gar von gottgewollter Verschiedenheit der Geschlechter in der Veranlagung und Individualität. Hegen und Pflegen, lieben und dienen sei Bedürfnis der Frauenseele. Als Mutter und Erzieherin leistet die Frau an positiver Arbeit Grosses, Herrliches, Unersetzliches. Im Frauenstimmrecht und in der öffentlichen politischen Bestätigung sehe er jedoch Gefahren, denen sich die Frauen nicht aussetzten können, ohne an ihrer Frauenwürde Schaden zu leiden und ohne eine zersetzte Wirkung auf die Fundamente der menschlichen Gesellschaft auszuüben…
(Auszug Gründungsurkunde anlässlich der Versammlung zur Gründung einer Frauenbundsektion am 27. März 1919, abends um 8 Uhr im Roten Turm Baden)

 

Genau 100 Jahre später trifft man sich am selben Ort wieder zur 100. Generalversammlung des Frauenbundes Baden-Ennetbaden.

Der Vorstand begrüsste die Mitglieder und Gäste modisch ganz im Stil der 1920er-Jahre. Wie bereits in dem von Präses Ella Gremme vorbereiteten Festgottesdienst zum Ende des Vereinsjahres führten die Vorstandsfrauen «behütet» durch den Abend. Als Geburtstagsgeschenk erwartete jede Besucherin – wie auch die wenigen Herren – eine vom Vorstand entworfene Umhängetasche aus Leinen, versehen mit dem Logo des Frauenbundes.

Mit dem durch die Präsidentin Gisela Zinn verfassten und souverän vorgetragenen Jahresrückblick veranschaulichte der Vorstand, dass der Frauenbund mit einem aktiven und abwechslungsreichen Angebot aufwarten kann, welches mit viel Frauen-Elan in die Tat umgesetzt wird. Weitere verheissungsvolle Anlässe stehen im Jubiläumsjahr an, vornweg das Theater 58, welches das Stück «Der Engel» von Silja Walter zur Aufführung bringen wird. Ebenso die kulinarischen Reisen nach Indien und Madagaskar, wie auch die Bäderführung lassen den Schwung und die Vielfältigkeit des Vorstands erahnen. Der Afternoon Tea mit Petrea Bruce wird das Jubiläumsjahr stilgerecht abrunden.

Neben den monatlich durchgeführten Veranstaltungen gehören auch Volkstanzgruppe, meditatives Tanzen, ökumenische Lesegruppe, Jassgruppe und die Strickstube dem Frauenbund an. Letztere darf in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen feiern. Zu diesem Anlass gratulierte und überreichte der Vorstand der Leiterin Esther Lehner einen von Monika Egloff entworfenen Flyer, damit die Gruppe ihr Angebot des wiederkehrenden Strick-Trends gerecht noch weiter in Umlauf setzen kann.

Wahlen konnten in diesem Jahr keine verzeichnet werden, sodass nach Darlegung der Jahresrechnung, vorgetragen durch die Rechnungsführerin Nora Roth, diese dankend angenommen werden konnte. Der Vorstand stellte mit grosser Freude fest, dass elf neue Mitglieder dem Aufruf nach Neumitgliedern gefolgt sind. Die Neumitglieder wurden unter Applaus begrüsst und mit einer Rose willkommen geheissen.

Pfarrer Josef Stübi war der Einladung als Gast gefolgt und richtete seinen grossen Dank an die vielen hingebungsvollen Frauen, welche sich in der Vergangenheit engagiert und den Verein geprägt haben. Sein Dank galt aber auch den aktuellen Frauen, welche bestrebt sind, dass der Frauenbund weiter besteht. So soll der Frauenbund auch in Zukunft zu Neuem wachsen und gedeihen. Der Baum, welcher Eveline Scherer, Beisitzerin, gezeichnet hatte und nun als laminierte Tischsets aufgelegt waren, veranschaulichte dies deutlich. So durften sich alle mit Blumenstrickern ihren Baum nach eigenen Vorstellungen schmücken, damit auch die Zukunft des Frauenbundes weiter blüht und viele Früchte trägt…

Zum Abschluss begeisterten Valeria und ihr Team mit wunderbar mundender Suppe, Antipasti-Teller und Dessertvariationen. Als Krönung durfte natürlich auch eine riesige Geburtstagstorte nicht fehlen.
(Bericht: Monika Egloff)