Frühlings-Synode der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau unter dem Motto «Erneuerung»

Frühlings-Synode der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau unter dem Motto «Erneuerung»

Mittwoch, 14. Juni 2023


Das Parlament der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau tagte im Grossratssaal in Aarau unter der Leitung der neu gewählten Synodenpräsidentin Christa Koch-Häutle. Die 124 anwesenden Synodalen genehmigten den Jahresbericht 2022 mit dem Titel «Erneuerung» und die Rechnung, welche mit einem leichten Ertragsüberschuss abschloss. Dr. Valentine Koledoye, Bischofsvikar Bistum Basel, und Damian Kaeser-Casutt, Bistums-Pastoralverantwortlicher, stellten eine Analyse zu den Pastoralräumen vor und weitere Schritte im Synodalen Prozess des Bistums. Als Ersatzmitglied in die Synode wurden Martin Köchli aus Muri und Renato Widmer aus Waltenschwil gewählt. Mit Applaus wurde der Propstei Wislikofen zu ihrer Auszeichnung mit dem «Swiss Location Award 2023» als eines der besten Tagungszentren der Schweiz gratuliert.

Alle Unterlagen und Präsentationen der Frühlings-Synode: www.kathaargau.ch/synode

Link zur Fotogalerie: flickr.com/photos/kathaargau/albums/72177720309068472


Jahresbericht 2022 und Jahresrechnung 2022

Der Jahresbericht mit dem Titel «Erneuerung» wurde einstimmig genehmigt und verdankt. Er zeigt das vielfältige Wirken der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau – sei dies in der Verwaltung der Landeskirche, in den verschiedenen Fachstellen und auf gesamtkirchlicher Ebene – und wie sich die Kirche mit dem Synodalen Prozess auf den Weg der Erneuerung macht.

Die Jahresrechnung 2022 schliesst erfreulich ab. Budgetiert war ein Ertragsüberschuss von 40’700 Franken. Tatsächlich resultierte ein Überschuss von 276’080.83 Franken. Insbesondere ein zum Zeitpunkt der Budgetierung noch nicht bekannter Kantonsbeitrag für die Spezialseelsorge in der Höhe von 270’000 Franken führte zum positiven Ergebnis. Der Ertragsüberschuss fliesst in Einlagen in die Wertschwankungsreserve, in den Ökofonds sowie in Prozessrückstellungen.

Synodaler Prozess

Kirchenratspräsident Luc Humbel informierte über den aktuellen Stand des weltweiten synodalen Prozesses und die Bestrebungen in unserer Region. Gemeinsam mit Bischof Felix Gmür und Helena Jeppesen nahm Tatjana Disteli, Generalsekretärin der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau, als Schweizer Delegierte an der Europäischen Kontinentalen Synodenversammlung diesen Februar in Prag teil. Zusammen mit drei der zehn Schweizer Online-Delegierten berichteten sie im April in Aarau über die «Erfahrung und Erkenntnisse aus Prag». Dieser Anlass war mit rund 130 Teilnehmenden gut besucht. Im Zentrum stand die notwendige Umkehr der Kirche, welche Reformschritte in Fragen der Gewaltenteilung, der Gleichstellung der Geschlechter und der Mitverantwortung und Mitbestimmung aufgrund der gemeinsamen Taufwürde, wie auch die Notwendigkeit einer radikalen Inklusion gegen jegliche Diskriminierung fordert.

Vom 7. bis 9. September 2023 wird in Bern eine zweite synodale Versammlung des Bistums stattfinden. Und an der Welt-Synode in Rom im Oktober dieses Jahres werden erstmals 80 Laien mit Stimmrecht mitwirken können.

Lange Nacht der Kirchen 2023

Am Freitag, 2. Juni 2023 war es wieder so weit: In 11 Kantonen der Schweiz öffneten über 1’100 Kirchen ihre Türen, Tore und Kirchtürme zur vierten «Lange Nacht der Kirchen» mit rund 1’800 Veranstaltungen. Der Einladung, Kirche einmal anders zu erleben, sind weit über 50’000 Besucherinnen und Besucher gefolgt und haben eine wunderbare Stimmung erlebt. Allein im Kanton Aargau haben Mitarbeitende und Freiwillige in über 70 Kirchgemeinden und Pfarreien ökumenisch vor Ort insgesamt 200 Veranstaltungen organisiert, die über 8’000 Menschen begeisterten. Die nächste Lange Nacht der Kirchen wird wieder in 2 Jahren am Freitag, 23. Mai 2025 stattfinden.

Weiterentwicklung der Pastoralräume nach dem Pastoralen Entwicklungsplan

Seit 2012 werden im Bistum Basel Pfarreien zu Pastoralräumen zusammengefasst, um den pastoralen und gesellschaftlichen Herausforderungen besser begegnen zu können. Damian Kaeser-Casutt, Pastoralverantwortlicher des Bistums Basel, präsentierte den nun vorliegenden Evaluationsbericht des Schweizerischen Pastoralsoziologischen Instituts in St. Gallen (SPI). Er zeigt als Momentaufnahme die Erwartungen bezüglich Steigerung der Ressourceneffizienz und den Abbau von Doppelspurigkeiten. Im Vordergrund stehen Sicherung und Qualität der pastoralen Grundversorgung wie Gottesdienste, Spendung der Sakramente, Vorbereitungen Erstkommunion, Firmung und Begleitung von Freiwilligen, und der Angebote in den Bereichen: Religionsunterricht, Katechese, Diakonie, Jugend, Liturgie, Musik, Ältere Menschen, Erwachsene, um die Nähe zu den Menschen und die Sichtbarkeit der Kirche zu fördern.

Es zeigt sich, dass Beteiligung und Mitsprache die Identifikation und das Engagement im Prozess steigern und es sich lohnt, in die Kommunikation zwischen den hierarchischen Ebenen zu investieren wie auch partizipative Strukturen zu fördern und gemäss Damian Kaeser «für eine Kirche zu sensibilisieren, die sich nicht allein in den Pfarreien abspielt.»

Herbst-Synodensitzung 2023

Die Herbstsynode wird am Mittwoch, 8. November 2023, um 13:30 Uhr im Grossratssaal in Aarau stattfinden.