Wir stehen vor dem zweiten Weihnachtsfest, an dem unser Zusammensein in Familien und Freundeskreis und auch unsere Gottesdienste durch die Corona-Pandemie beeinträchtigt werden. Dabei haben wir doch noch vor wenigen Wochen so sehr auf Normalität gehofft.
Liebe Schwestern und Brüder,
in dieser schwierigen und öfters auch angespannten Situation möchte ich Sie ermutigen, Ihre Hoffnung, Ihr Vertrauen und Ihre Zuversicht nicht zu verlieren. Unser christlicher Glaube ändert zwar nichts an der Pandemie und schützt auch nicht vor einer Erkrankung. Er kann aber unsere innere Haltung prägen, mit der wir durch die Pandemie hindurchgehen. Unser Glaube prägt mit, wie wir in dieser schwierigen Zeit mit uns selbst und unseren Nächsten umgehen.
Ich danke allen, die sich selber und andere Menschen durch den bisher bestmöglichen Schutz, eine Impfung, vor einem möglichen schweren Krankheitsverlauf schützen und dadurch auch einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten.
Ich danke allen Seelsorgerinnen und Seelsorgern, die, je nach den Gegebenheiten und Möglichkeiten vor Ort sichere Feiern für Geimpfte und Ungeimpfte ermöglichen. Wir brauchen den Zuspruch von Gottes Wort und die Gemeinschaft an seinem Tisch – gerade in diesen schwierigen Zeiten: Sie sind Quelle unserer Hoffnung.
Am Hochfest Erscheinung des Herrn am 6. Januar hören wir in der Lesung die Worte des Propheten Jesaja:
Steh auf, werde licht, denn es kommt dein Licht und die Herrlichkeit des HERRN geht
strahlend auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker,
doch über dir geht strahlend der HERR auf, seine Herrlichkeit erscheint über dir. (…)
Erhebe deine Augen ringsum und sieh: (…) Deine Söhne kommen von fern, deine
Töchter werden auf der Hüfte sicher getragen.
Da wirst du schauen und strahlen, dein Herz wird erbeben und sich weiten.
Aus Jesaja 60,1-5
Ich ermutige Sie, mit diesem uralten Glaubens-Wort des Volkes Israel auch Ihren Glauben und Ihre Hoffnung heute zu nähren. Denn wir leben in der Hoffnung, dass mit Jesus Christus unser Licht und unser Leben in die Welt gekommen sind. Unser Glaube ändert nichts an der Pandemie. Aber unser Glaube macht einen Unterschied – auch in der Pandemie.
Wagen Sie doch, Ihren Alltag, Ihre Begegnungen in der Familie und im Freundeskreis vertrauensvoll und zuversichtlich zu gestalten. Beten Sie miteinander. Und ich wünsche Ihnen und Ihren Liebsten von ganzem Herzen Gesundheit und Zuversicht, glückliche Gemeinschaft und Gottes reichen Segen.
Adventliche Grüsse
Bischof von Basel, Felix Gmür